Flugzeug-Absturz in Bayern: Chef vom Fernsehturmverein und sein Begleiter sterben
Dresden/Altreichenau - Am Dienstag war plötzlich ein Ultraleichtflugzeug vom Radar verschwunden - einen Tag später dann die traurige Gewissheit: Die in Großenhain gestartete Maschine war in Niederbayern abgestürzt. Sowohl der Pilot (69), der Vorsitzende des Fernsehturmvereins, Eberhard Mittag, als auch sein Begleiter (80) kamen dabei ums Leben.
Die Maschine des Typs Ikarus C42 war laut Polizeiangaben von Großenhain in Richtung Wels in Österreich unterwegs gewesen, als es zu dem Unglück kam.
Am Vormittag hatte das Polizeipräsidium Niederbayern noch mitgeteilt, die Maschine sei in Dresden gestartet. Die Dresdner Polizei bestätigte hingegen im Verlaufe des Tages, dass der tatsächliche Startort Großenhain gewesen sei.
Nachdem die Angehörigen am Dienstag den Kontakt zu den beiden Männern verloren hatte, verständigten sie die Dresdner Polizei. Die Beamten führten eine Handyortung durch, das Flugzeug wurde daraufhin im Bereich des niederbayrischen Altreichenaus vermutet.
Es folgte eine großangelegte, nächtliche Suchaktion der bayrischen Polizei. Die Feuerwehr, die Bergwacht, eine Rettungshundestaffel und ein Polizeihubschrauber unterstützen die Beamten bei der Suche nach dem Flugzeug.
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs wurde die Maschine dann schließlich in einem dicht bewaldeten Gebiet gefunden. Für die beiden Männer, die mit dem Flugzeug unterwegs gewesen waren, kam jede Hilfe zu spät.
Nun haben die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Absturzursache aufgenommen. Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zu dem Flugzeugabsturz machen können, sich mit der Kriminalpolizei Passau unter 0851/9511-0 telefonisch in Verbindung zu setzen.
Dresdner Fernsehturmvereins-Chef unter den Opfern
Bei dem 69-jährigen Piloten handelt es sich um den langjährigen Vorsitzenden des Fernsehturmvereins Eberhard Mittag. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Passau auf TAG24-Anfrage.
Mittag, der als erfahrener Pilot mit mehr als 1000 Flügen galt, setzte sich jahrelang für die Wiedereröffnung des Turms ein. Diese wird er nun leider nicht mehr erleben.
Beim Fernsehturmverein ist man tief betroffen.
"Wir sind geschockt! Wir waren letzten Dienstag noch zusammen beim Ministerpräsidenten", sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Rainer Kästner (67).
Man wolle nun in den nächsten Tagen beraten, wie es weitergeht.
Erstmeldung 11.40 Uhr. Aktualisiert um 15.09 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: zema-medien & Petra Hornig