Flugtaxi-Vision endgültig vor Aus: Wie geht es für Lilium weiter?

Von Carsten Hoefer

München - Ein erfolgreiches elektrisches Flugzeug wäre ein Aushängeschild für die deutsche Start-up-Szene und die Industrie gleichermaßen. Derzeit sieht es allerdings sehr danach aus, als ob diese Vision nur ein Wunschgemälde bleiben wird.

Lilium ist zum zweiten Mal insolvent.
Lilium ist zum zweiten Mal insolvent.  © Daniel Karmann/dpa

Beim zahlungsunfähigen Elektroflugzeughersteller Lilium hat der vorläufige Insolvenzverwalter das Ruder übernommen. Das Amtsgericht Weilheim hat den Rechtsanwalt Robert Hänel bestellt, wie dessen Kanzlei Anchor Rechtsanwälte mitteilte. Das Gericht veröffentlichte eine entsprechende Mitteilung.

Hänel ist nun erst einmal damit beschäftigt, sich einen Überblick über die verworrene Lage zu verschaffen. Laut Mitteilung der Geschäftsleitung sollen die Investoren nach wie vor an einer Fortführung interessiert sein, wie Hänel schrieb.

Demnach ist das von den Investoren zugesagte Geld vorhanden, der Transfer auf Konten von Lilium aber wegen "technischer Probleme" nicht erfolgt.

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Lilium hatte vergangene Woche zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Insolvenz angemeldet, weil die von einem Investorenkonsortium versprochenen 200 Millionen Euro zur Rettung der Start-up-Firma nicht zusammenkamen.

Als ein Hauptgeldgeber hatte der slowakische Unternehmer Marian Bocek zugesagt, doch dessen Beitrag blieb dem Vernehmen nach aus. Bocek wollte laut einer früheren Meldung der "Bild"-Zeitung 150 Millionen Euro beisteuern.

Lilium war eines der bekanntesten deutschen Start-ups

So sah ein vorläufiges Modell eines Lilium-Jets im Jahr 2023 aus.
So sah ein vorläufiges Modell eines Lilium-Jets im Jahr 2023 aus.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

"Die Ausgangssituation ist bei dieser zweiten Insolvenz kompliziert", formulierte der vorläufige Insolvenzverwalter. Der Geschäftsbetrieb ist vorerst eingestellt, die neuerliche Insolvenz trifft demnach rund 960 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die entsprechend keine Gehälter bekommen haben.

Lilium war eines der bekanntesten deutschen Start-ups und sogar an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden. Im Laufe der Jahre stellten Investoren 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung eines elektrischen Flugzeugs zur Verfügung.

Serienreif war die Maschine nach wie vor nicht.

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Im Herbst hatte Lilium bereits zum ersten Mal Insolvenz angemeldet. Der Grund? Das notwendige Geld für den Aufbau der Produktion fehlte.

In buchstäblich letzter Sekunde hatte das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) dann am 24. Dezember des vergangenen Jahres einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der Lilium-Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft unterzeichnet und gleichzeitig 200 Millionen Euro frisches Geld angekündigt.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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