Casablanca/Montreal - Alles war startbereit: Die Passagiere auf ihren Plätzen, der Pilot im Cockpit, die Tür geschlossen - und trotzdem musste am Wochenende ein Air-Canada-Flug von Marokko nach Kanada in letzter Minute gestrichen werden. Schuld war offenbar eine Flugbegleiterin, die kurz vor dem Start vor laufender Kamera die Beherrschung verlor.

Wie Aufnahmen aus der Passagiermaschine zeigen, war ein Streit zwischen der wütenden Flugbegleiterin und einem Passagier der Auslöser des unerwarteten Reiseabbruchs. Das Video des Vorfalls landete auf X und wurde dort rasend schnell verbreitet.

Zu sehen ist der voll besetzte Flieger und die Stewardess, die zwischen den Reihen steht und wild gestikuliert. "Sie werden sich benehmen oder wir werden aussteigen", brüllt sie auf Englisch und Französisch und ergänzt: "Ich werde es dem Kapitän sofort sagen. Ja oder nein?!"

Warum die Frau so ausrastete, ist nicht ganz klar. Laut CTV News soll der Passagier zuvor nach einer Decke gefragt haben, da die Klimaanlage sehr kalt eingestellt gewesen sei.

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Als ein Passagier die Flugbegleiterin bittet, den Kapitän zu rufen, weigert sie sich und betont stattdessen: "Ich will keine Schikanen gegen meine Crew!" Andere Passagiere, die sich in den Streit einmischen, ignoriert die Flugbegleiterin weitestgehend.

Das Video zeigt, wie sie anschließend den Gang nach hinten stürmt, bevor sie sich noch einmal umdreht und an alle Passagiere gerichtet sagt: "Benehmt euch alle! Seid ruhig ... oder ihr steigt aus."

So kam es schließlich auch: Der betroffene Passagier musste den Flieger verlassen. Angeblich standen daraufhin auch alle anderen Reisenden auf und verließen aus Solidarität ebenfalls das Flugzeug. Bestätigt wurde dies jedoch nicht.

Ob der Passagier, den die Flugbegleiterin anschrie, sie zuvor provozierte oder womöglich sogar beleidigte, ist unklar. Das Video zeigt weder die Vorgeschichte noch den Moment, als die Reisenden das Flugzeug verließen.

Die Fluggesellschaft Air Canada bestätigte gegenüber der New York Post, dass der Flug AC73 von Casablanca ins kanadische Montreal abgesagt werden musste und dass eine andere Besatzung die Passagiere einen Tag später an ihr Ziel brachte.

"Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst. Er wird derzeit untersucht und wir werden entsprechende Maßnahmen ergreifen", erklärte Air-Canada-Sprecher Christophe Hennebelle und ergänzte: "Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden und bedauern zutiefst, dass ihr Erlebnis heute weit hinter dem geblieben ist, was sie von einem Flug mit Air Canada erwarten."