Toter Flugbegleiter (†23): Er hatte gerade erst seine Ausbildung beendet

Graz/Zürich - Mehrere Tage nach einer Notlandung einer Swiss-Maschine verstarb ein Flugbegleiter im Krankenhaus. Eine Obduktion hat jetzt erste Erkenntnisse geliefert. Dennoch bleiben Fragen offen.

Nach der Notlandung mussten die 74 Passagiere das Flugzeug über Notrutschen verlassen. (Symbolbild)
Nach der Notlandung mussten die 74 Passagiere das Flugzeug über Notrutschen verlassen. (Symbolbild)  © Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Der Airbus A220-300 war am 23. Dezember von Bukarest (Rumänien) nach Zürich (Schweiz) unterwegs. Aufgrund von Problemen mit einem Triebwerk sowie einer Rauchentwicklung in Kabine und Cockpit musste die Maschine im österreichischen Graz notlanden.

Der Flugbegleiter, der laut dem Schweizer Magazin "Blick" wahrscheinlich schon an Bord bewusstlos wurde, musste ins Krankenhaus geflogen werden. Dort starb er sieben Tage später.

Besonders tragisch: Der junge Mann hatte erst im Oktober seine Ausbildung begonnen und die Übungsflüge erfolgreich abgeschlossen.

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Die Leiche des 23-Jährigen wurde mittlerweile obduziert, wie ein Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft dem "Blick" mitteilte. Sie soll in den nächsten Tagen in die Schweiz überführt werden.

"Das Gehirn ist durch einen schweren Sauerstoffmangel massiv geschädigt worden, und der junge Flugbegleiter ist daran auf der Intensivstation gestorben", so Sprecher Hansjörg Bacher.

Zudem wurde eine Schwellung des Gehirns festgestellt. Weitere Untersuchungen laufen.

Denn bei dem Schweizer wurde auch ein für das Alter "extrem ausgeweitetes Herz" festgestellt. Auch eine eitrige Bronchitis sei nicht auszuschließen. "Wir gehen auch der Frage nach, welche Rolle die Atemschutzmaske gespielt hat, die der Flugbegleiter getragen hat."

Swiss-Maschine soll bald wieder eingesetzt werden

Die Swiss versicherte, mit den Behörden zu kooperieren.
Die Swiss versicherte, mit den Behörden zu kooperieren.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Probleme mit der Maske soll es schon länger gegeben haben. Dabei handelt es sich um Spezialmasken mit Sauerstoffgeneratoren für die Crew, "damit Atmen auch bei Rauchentwicklung in der Kabine möglich ist und sich die Besatzungsmitglieder ungehindert bewegen können", wie die Swiss mitteilte.

Das alte Modell sollte ausgetauscht werden, passiert sei dies aber noch nicht in allen Fliegern. Die Airline versichert aber: "Sie sind auch weiterhin zertifiziert und werden bei diversen Airlines eingesetzt."

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und wegen fahrlässiger Körperverletzung. Beschuldigte gebe es aber noch keine. Die Crew soll jetzt zu den Geschehnissen an Bord befragt werden.

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Unklar ist noch, warum die Turbine versagte und der Rauch ins Innere gelangen konnte. Die Untersuchungen dazu werde noch einige Zeit dauern.

Die Maschine, die bereits ein neues Triebwerk bekam, soll nächste Woche wieder flugbereit sein. Sitzbezüge und Teppich werden noch ersetzt.

Titelfoto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

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