Geheimnisvolles Kampfflugzeug aus China: Tarnkappen-Jet im Landeanflug beobachtet
Chengdu (China) - Mit diesem Jet will China seinen Anspruch als Supermacht unterstreichen. Nun wurde der Kampfjet (inoffizielle Bezeichnung J-36) im Landeanflug gesichtet. Das mysteriöse Flugzeug beschäftigt die Fachwelt.

Seit der neuartige Tarnkappenjet Ende Dezember zum ersten Mal gesichtet wurde, werden immer mehr Details bekannt.
In einem kurzen Video, das in chinesischen sozialen Netzwerken nun verbreitet wurde, ist die Maschine im Landeanflug zu sehen. Aufgenommen wurde der Clip offenbar auf einer Autobahn in der Stadt Chengdu, in unmittelbarer Nähe des Werksflugplatzes des Rüstungskonzerns Chengdu Aircraft Corporation (CAC).
Vermutlich handelt es sich bei dem mysteriösen Flugzeug, das von Beobachtern bislang J-36 genannt wird, um einen Jet der sechsten Generation. Das große Flugzeug dürfte über verbesserte Tarnkappenfähigkeiten und eine fortschrittliche Avionik verfügen, kann womöglich im Verband mit Drohnen agieren.
Das schwanzlose Nurflügel-Design verfügt weder über ein Seitenruder noch über ein Höhenleitwerk, hat dafür aber Klappen, die offenbar als Luftbremsen fungieren. Offenbar ist die J-36 aerodynamisch optimiert und dürfte ohne die Unterstützung durch künstliche Intelligenz wohl nur schwer zu fliegen sein.
Video: J-36 in Landeanflug
Was über die J-36 bekannt ist

Nach Ansicht des Militäranalysten David Cenciotti weicht das Flugzeug, das von Beobachtern bislang J-36 genannt wird, deutlich von konventionellen Kampfjet-Designs ab.
Während die meisten Kampfflugzeuge über zwei Triebwerke verfügen, hat die J-36 augenscheinlich drei. Zwei Triebwerkeinlässe befinden sich unter der Tragfläche, ein weiterer hinter dem Cockpit am Rücken des Flugzeugs. "Diese Konfiguration bietet möglicherweise Vorteile hinsichtlich Schub und Redundanz", schreibt der Experte auf seinem Blog "The Aviationist".
Der Analyst geht davon aus, dass der Jet für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt ist und über interne Waffenschächte verfügt, in denen große Raketen oder Marschflugkörper untergebracht werden können.
Chinesisches Flugzeug wirft Fragen auf

Auffällig auch: Die Piloten sitzen in der J-36 offenbar nebeneinander, statt hintereinander, schreibt das Fachportal "The Warzone" Eine Verstrebung teilt das Cockpit in zwei Hälften. Diese scheinen eine Tandem-Zweisitzer-Konfiguration auszuschließen.
Zuvor berichtete das Portal "Defense One" unter Berufung auf Air-Force-Kreise, dass die US-Militärs, den Herausforderer aus China offenbar als Luftüberlegenheitsjäger betrachten. Die USA dürften sich nun verstärkt auf ihr eigenes Flugzeug der sechsten Generation konzentrieren: die kürzlich vorgestellte F-47.
Parallel zur J-36 entwickelt China mindestens einen weiteren Jet der sechsten Generation.
Titelfoto: Montage: X/@Clay_PLAPAP