Aus Angst um ihr Leben! Frau kauft im Flugzeug alle Nuss-Packungen
London (Großbritannien) - Für viele Menschen sind Flüge stressig. Das ist auch bei Leah Williams der Fall. Die 27-Jährige hat mit einer schweren Erdnuss-Allergie zu kämpfen und muss das dem Bord-Personal mitteilen, bevor sie ein Flugzeug betritt.
Ihr Flug am 13. Juli von Düsseldorf zum Flughafen London Heathrow mit der deutschen Fluggesellschaft Eurowings, seit 2011 eine Tochtergesellschaft der Lufthansa, wird der jungen Frau deshalb nicht in guter Erinnerung bleiben.
Williams sagte, sie habe die Mitarbeiter der Fluglinie rechtzeitig gebeten, ihre Allergie den anderen Passagieren mitzuteilen und sie aufzufordern, keine Erdnüsse zu kaufen oder zu essen.
Doch die Crew habe ihre Bedenken zurückgewiesen und sich geweigert, die Snacks während des Fluges zu verbieten, behauptete die Britin, die als Nächstes einen ungewöhnlichen Schritt ging.
Williams erwarb alle Erdnuss-Päckchen, die im Flieger zum Verkauf angeboten wurden, berichtete Mirror. Ihrer Ansicht nach habe ihr die Besatzung keine andere Wahl gelassen.
Sie kaufte 48 Packungen zu jeweils drei Pfund (rund 3,50 Euro), was sie insgesamt 144 Pfund (167 Euro) kostete. Der Flugpreis für die Strecke von Düsseldorf nach London lag übrigens bei 50 Pfund (58 Euro). Damit waren die Nüsse dreimal so teuer.
Was Eurowings zum Nuss-Vorfall sagt
"Die Flugbegleiter sahen mich ausdruckslos an, als wäre ich verrückt, und sagten: 'Aber es gibt eine Menge, wir müssen sie alle zählen.' Ich sagte: 'Bitte zählen Sie sie und ich werde für alle bezahlen, da Sie mir keine Wahl gelassen haben.'"
Leah Williams habe inzwischen Erstattung des Kaufpreises für die Nüsse verlangt. Sie fügte hinzu, dass Eurowings "sich dafür schämen" sollte, wie die Stewards mit ihr "in dieser Situation umgegangen sind und welche Gefühle sie in mir hervorgerufen haben".
British Airways, easyJet und Ryanair teilten bereits mit, dass sie den Verkauf von Nüssen einstellen und Passagiere bitten, diese nicht zu essen, wenn ein Allergiker an Bord sei.
Laut "Mirror" teilte Eurowings mit, dass Passagiere ihr eigenes Essen an Bord mitbringen könnten. Die Fluglinie könne deshalb nicht garantieren, dass ihre Flugzeuge frei von Allergieauslösern seien.
Ein Sprecher fügte hinzu: "Unser medizinisch geschultes Kabinenpersonal hat jederzeit Zugang zu Medikamenten, um im Falle eines allergischen Schocks eine Notfallversorgung zu gewährleisten."
Flug-Tipps für Nuss-Allergiker
Wer an einer Nussallergie leidet und mit dem Flieger unterwegs ist, sollte bereits am Gate die Mitarbeiter darauf hinweisen und beim Einsteigen in das Flugzeug auch das Kabinenpersonal informieren. Meistens machen die Flugbegleiter dann eine freundliche Durchsage, dass sich ein Passagier mit einer schweren Nussallergie an Bord befindet, weshalb keine Produkte mit Nüssen oder Erdnüssen verkauft werden und solche nicht gegessen werden sollen.
Wichtig sei auch, sich vor einem Flug zu informieren, ob die jeweilige Fluggesellschaft so entgegenkommend ist. Emirates etwa gibt auf ihrer Website an, dass sie nicht garantieren kann, dass die Mahlzeiten nussfrei sind.
Passagiere mit schweren Allergien sollten ihre Reisepläne vor dem Flug mit ihrem Arzt besprechen.
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