3,7 Kilometer vor dem Ziel: Ryanair-Flieger bricht Anflug auf BER ab und landet in anderer Stadt
Berlin - Es ist wohl der Albtraum aller Urlauber: Erst wartet man (stundenlang) auf den Abflug und dann landet man auch noch am falschen Flughafen.
So erging es den Passagieren von Ryanair-Flug FR 2501, der am vergangenen Sonntag eigentlich bereits um 19.40 Uhr in Gran Canaria abheben sollte und sich um etwa eine Stunde und 20 Minuten verspätete.
Planmäßig sollte die Maschine um 22.50 Uhr am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) aufsetzen. Durch die Verzögerung ergab sich nun jedoch ein Problem: das Nachtflugverbot am BER.
Selbst verspätete Passagiermaschinen dürfen nach 0 Uhr nicht mehr auf dem Hauptstadtflughafen landen. Es begann also ein Wettflug gegen die Zeit, den der Pilot auch fast gewonnen hätte.
Mitten im Landeanflug musste die Maschine dann aber doch wieder durchstarten. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) brach der Pilot nur 3,7 Kilometer vor der Landepiste den Anflug ab, wie Bild berichtete.
Ryanair-Fluggäste landen mitten in der Nacht in Hannover statt am BER
Stattdessen flog die Maschine mit einer kleinen Schleife weiter zum gut 250 Kilometer entfernten Flughafen Hannover-Langenhagen, wie bei FlightAware zu sehen ist. Dort setzte Flug FR 2501 dann schließlich mit einer Verspätung von zwei Stunden und vier Minuten um 0.36 Uhr auf.
Nun stellte sich für die Fluggäste natürlich noch die Frage, wie sie Mitten in der Nacht von Hannover nach Berlin kommen. Die Fluggesellschaft ließ eine Bild-Anfrage diesbezüglich zunächst unbeantwortet.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich bereits Ende Juli. Damals musste ein Eurowings-Flieger durchstarten, weil die Landung mutmaßlich zehn Sekunden zu spät erfolgt wäre. Maschinen können zwar auch nach 0 Uhr noch auf dem BER landen, allerdings drohen den Fluggesellschaften in einem solchen Fall bis zu 50.000 Euro Strafe!
Noch schlimmer erging es am Sonntag jedoch Reisenden aus Edinburgh. Der Ryanair-Flug 7784, der eigentlich bereits planmäßig um 22.05 Uhr am BER landen sollte, wurde aufgrund einer Verspätung nämlich nach Posen umgeleitet.
Titelfoto: Screenshot/FlightAware, Christophe Gateau/dpa (Bildmontage)