Verfolgungsjagd an Grenze endet im Feld: Schleuser rasen mit über 170 km/h Landstraße entlang
Lückendorf (Sachsen) - Gefährliche Hatz über die Landesgrenze! Am heutigen Dienstagmorgen, gegen 8.50 Uhr, versuchten Polizeibeamte der gemeinsamen tschechisch-deutschen Streife einen verdächtigen Ford Mondeo in Petrovice (deutsch: Peterswald, Tschechien) zu kontrollieren.
Laut der Bundespolizeiinspektion Ebersbach wollte der Fahrer jedoch nicht anhalten und drückte aufs Gaspedal: Mit über 170 Kilometern pro Stunde fegte er die Landstraße entlang, über die Grenze im Zittauer Gebirge, bis zum deutschen Grenzort Lückendorf - mit drei Streifen im Schlepptau.
Kurz vor dem Ortsausgang bog der Fahrer des rumänischen Autos in einen schmalen und geteerten Waldweg nach rechts ein. Er kam letztendlich nach knapp 50 Metern auf einem angrenzenden Feld zum Stehen, nachdem er sich die Ölwanne aufgerissen hatte und kurz vom Boden abhob. Er und sein Beifahrer nahmen umgehend Reißaus in Richtung Wald - ihre Flucht gelang.
Bei Fahrer und Beifahrer handelte es sich allem Anschein nach um zwei Schleuser, denn: Im vollbesetzten Auto befanden sich insgesamt fünf syrische Männer, drei auf der Rücksitzbank und zwei im Kofferraum. Sie blieben durch die riskante Fahrt unverletzt. Die Migranten konnten jedoch keine Einreise-Dokumente vorweisen und kamen in Gewahrsam.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen.
Titelfoto: xcitepress/Thomas Baier