Thüringen schiebt mehr Flüchtlinge ab und nimmt weniger auf
Von David Hutzler
Erfurt - Im Jahr 2023 sind die Flüchtlingszahlen in Thüringen deutlich angestiegen. Nun sinken sie wieder.
Von Januar bis Ende Oktober seien 4457 Flüchtlinge aufgenommen worden und damit 32 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, als es einen deutlichen Anstieg gegeben hatte, teilte das Innenministerium mit. Die Zahlen in diesem Jahr lagen demnach auf dem Niveau von Januar bis Ende Oktober 2022.
Bei den Abschiebungen gab es hingegen ein deutliches Plus: Während im Jahr 2022 bis Ende Oktober noch 197 Menschen abgeschoben wurden, waren es im Jahr 2023 bereits 242. Im laufenden Jahr wurden nach Zahlen des Ministeriums 366 Menschen abgeschoben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei das ein Plus von 51 Prozent und im Vergleich zu 2022 ein Plus von 86 Prozent.
Allerdings scheiterten auch viele Rückführungen. In diesem Jahr verzeichnete das Ministerium bis Ende Oktober 803 abgebrochene Abschiebungen. Auf eine Abschiebung kommen also zwei Abbrüche.
Im Zeitraum des Vorjahres waren es noch 728, im Jahr 2022 waren es von Januar bis Ende Oktober 610. Abschiebungen scheitern etwa dann, wenn Menschen nicht anzutreffen sind oder wenn Flüge ausfallen.
In Rheinsberg in Brandenburg tagen bis Freitagmittag die Innenminister der Länder. Ein großes Thema dabei ist auch die Migrations- und Asylpolitik. Thüringens Innenminister Georg Maier (57, SPD) hatte bereits in der Vergangenheit angekündigt, mehr Abschiebungen aus dem Freistaat forcieren zu wollen.
Titelfoto: dpa/Patrick Pleul