Ex-Frauenklinik in Gera wird bald zu einem neuen Flüchtlingsheim
Gera - Zur Entlastung der überfüllten Flüchtlingsunterkünfte in Thüringen sollen im früheren Wismut-Krankenhaus in Gera im nächsten Jahr wieder Asylbewerber untergebracht werden.
Dies sei aber nur als vorübergehende Lösung für ein Jahr gedacht, kündigte der neu für Migration zuständige Innenminister Georg Maier (56, SPD) am Dienstag an. Die frühere Frauenklinik des Wismut-Krankenhauses in Gera-Ernsee könne voraussichtlich im Januar die ersten Flüchtlinge aufnehmen und biete Platz für die Aufnahme von 200 Asylsuchenden.
Gera sei jedoch keine neue Erstaufnahmeeinrichtung, da es dort weder eine Registrierung noch eine medizinische Untersuchung der Asylbewerber geben werde, stellte der Minister klar. Die 200 Plätze in Gera seien als eine zeitweise Entlastung für die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl gedacht.
Da diese in der Vergangenheit immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sei, stelle sich auch die Frage, ob Suhl nach dem Auslaufen des Mietvertrages 2026 als Standort künftig weiter geeignet sei.
Die einstige Frauenklinik diente bereits von 2015 bis 2017 als Flüchtlingsunterkunft. Seit Oktober 2017 steht das Gebäude leer. Da sich die Immobilie in Landesbesitz befinde, fallen keine Mietkosten an. Zudem könne Gera am schnellsten ans Netz gehen, begründete Maier die Entscheidung.
Für den Betrieb, die Bewirtschaftung sowie Betreuung der Asylbewerber werde 2024 in Gera mit Gesamtkosten von knapp 3,8 Millionen Euro gerechnet. Die Finanzierung dafür stehe, heißt es.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa