Immer mehr Flüchtlinge klagen gegen abgelehnten Asylantrag
Von Marie-Helen Frech
Erfurt - Die Zahl der Asylklagen vor den Verwaltungsgerichten in Thüringen ist gestiegen.

Im vergangenen Jahr wurden etwa 2190 neue Verfahren eingereicht, wie eine Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den Ministerien der Länder ergab. 2023 und 2022 waren es dagegen jeweils rund 1650 neue Hauptsacheverfahren gewesen. Mit einer Asylklage wehren sich abgelehnte Antragsteller gegen die Entscheidung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Im vergangenen Jahr gingen bundesweit mehr als 100.000 neue solcher Hauptsacheverfahren bei den Verwaltungsgerichten ein – ein Anstieg um 62 Prozent im Vergleich zu 2022. 2017 und 2018 hatten die Zahlen der Klagen abgelehnter Asylbewerber noch deutlich höher gelegen und waren dann gesunken.
Die Verwaltungsgerichte haben auch deshalb jetzt wieder mit wachsenden Fallzahlen zu kämpfen, weil das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seine aus Vorjahren anhängigen Asylverfahren inzwischen schneller abarbeitet.
In Thüringen dauerte ein Verfahren im vergangenen Jahr durchschnittlich 11,3 Monate – 2022 waren es noch 15,2 und im Jahr davor 16,8 Monate gewesen.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa