Flüchtlinge als "Ware" missbraucht: Polizei-Schlag gegen syrische Schleuser-Bande
Frankfurt am Main/Stade - Rund 350 Polizisten waren im Einsatz, darunter Spezialkräfte: Der Bundespolizei ist ein groß angelegter Schlag gegen eine in mehreren Bundesländern operierende Schleuser-Bande gelungen. Fünf Haftbefehle wurden dabei vollstreckt, Bargeld und Gold im Wert von rund 220.000 Euro wurden sichergestellt.
Die Ermittlungen gegen die Bande liefen schon seit dem August vergangenen Jahres, teilten die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen und die Staatsanwaltschaft Stade gemeinsam mit.
Am heutigen Dienstag schlugen die Einsatzkräfte demnach in einer konzertierten Aktion zu.
Insgesamt zwölf Wohnungen und Häuser in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hessen und Bayern wurden durchsucht. Zwei Schwerpunkte seien dabei der Raum Stade in Niedersachsen und der Raum Gladbeck in Nordrhein-Westfalen gewesen.
"Die Ermittler stellten umfangreiche Beweismittel sicher, darunter Mobiltelefone, SIM-Karten, Gold im Wert von rund 220.000 Euro sowie Bargeld in Höhe von 16.000 Euro", fügte ein Sprecher hinzu.
Im Zentrum der Ermittlungen standen fünf Frauen und sechs Männer aus Syrien. Diese würden beschuldigt, "zahlreiche Menschen gegen Zahlung hoher Geldbeträge nach Deutschland geschleust zu haben".
Schleuser machten sich die Notlage der Flüchtlinge "zur eigenen Gewinnmaximierung" zunutze
Die Flüchtlinge hätten den Schleusern bis zu 7000 Euro gezahlt, um mit deren Hilfe illegal in die Bundesrepublik zu gelangen.
Bei der Polizei-Aktion im heutigen Dienstag wurden fünf Haftbefehle vollstreckt. Genauere Details zu den verhafteten Personen wurden nicht mitgeteilt.
Der Sprecher betonte, dass die mutmaßlichen Schleuser sich die bedrohlichen Lebensumstände und die "hohe Fluchtmotivation" der Migranten "zur eigenen Gewinnmaximierung" zunutze gemacht hätten.
"Aus Sicht der Täter handelt es sich bei Flüchtenden um eine Ware, aus deren Transport maximaler Profit erzielt werden soll", hieß es weiter.
Die Ermittlungen gegen die Schleuser-Bande dauern an.
Titelfoto: Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main