Es war der Ankerpunkt in Thüringen: Flüchtlingsheim Suhl soll schließen
Suhl - Thüringens Innenminister Georg Maier (56, SPD) will die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl 2026 schließen.
Der SPD-Politiker erklärte am Mittwochabend im Suhler Stadtrat, dass der Mietvertrag mit dem Eigentümer der Gebäude nicht verlängert werde. Der aktuelle Vertrag läuft bis 2026. Bis dahin sollen die Bewohner Schritt für Schritt auf andere Städte verteilt werden, unter anderem nach Jena, Gera und Eisenberg.
Weiterhin verfolgt Thüringens Innenminister das Ziel, in Suhl maximal 800 Flüchtlinge unterzubringen. Derzeit sind laut Angaben der Suhler Stadtverwaltung rund 1100 Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg untergebracht.
Im Oktober vergangenen Jahres musste sogar vorübergehend ein Aufnahmestopp verhängt werden, da die Unterkunft mit teilweise mehr als 1400 Personen massiv überfüllt war.
Gegenüber den Stadträten räumte Maier ein, dass es massive Probleme gebe und die Einrichtung nicht mehr haltbar sei. Immer wieder kommt es unter den Bewohnern zu Auseinandersetzungen. Polizei und Feuerwehr mussten in Vergangenheit zahlreiche Male anrücken - teilweise sogar mehrmals die Woche.
Darüber hinaus hatte es zuletzt Schwierigkeiten mit der Hygiene in der Unterkunft gegeben.
Thüringens Innenminister betonte außerdem, gern eine neue Erstaufnahmeeinrichtung errichten zu wollen. Wo genau, ließ der 56-Jährige offen.
Titelfoto: Michael Reichel/dpa