Erste kreisfreie Stadt in Thüringen führt Bezahlkarte für Flüchtlinge ein
Gera - Die Bezahlkarte für Flüchtlinge wird nun auch erstmalig in einer kreisfreien Stadt in Thüringen eingeführt.
Ab 1. Oktober erhalten Asylbewerber in Gera eine Art Kreditkarte, mit denen die Menschen in Geschäften und Läden bezahlen können, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte.
"Für uns als Kommune ist das ein ganz klares Zeichen der Asyl-Politik in Richtung Land und Bund: Wir als Stadt Gera handeln jetzt mit der zügigen Einführung der Bezahlkarte", wird Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (57) in der Mitteilung zitiert.
Laut Stadtangaben erhalten alle Menschen die Bezahlkarte, die sich im Asylverfahren befinden und Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhalten.
Konkret handelt es sich um Personen, die einen Asylantrag gestellt haben und auf die Entscheidung über ihren Antrag warten.
Gera geht mit Bezahlkarte für Flüchtlinge einen eigenen Weg
Geduldete Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, die aber aus bestimmten Gründen nicht abgeschoben werden können und Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz bekommen die Karte ausgehändigt.
Rund 300 Personen sollen die Bezahlkarte erhalten.
Anders als im Nachbarlandkreis Greiz können die Flüchtlinge mit der Karte auch einen bestimmten Betrag an Bargeld abheben, das gesetzlich vorgeschriebene sogenannte Taschengeld.
Alle Thüringer Landkreise haben die Bezahlkarte bereits eingeführt. Die Städte Suhl, Jena, Erfurt und Weimar hingegen wollen weiter auf das bundesweite Bezahlsystem warten. Wann das allerdings an den Start geht, ist noch offen.
Titelfoto: Stadt Gera