Dramatische Lage in Suhl: Doppelt so viele Flüchtlinge wie vorgesehen in Unterkunft
Suhl - Der vorübergehende Aufnahmestopp für Flüchtlinge in der Landeserstaufnahmeeinrichtung Suhl wird vorerst bestehen bleiben.
Es seien immer noch weit über 1600 Menschen in der Einrichtung, sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes am Sonntag. Das Land hatte einen Aufnahmestopp für die Einrichtung verhängt, bis die brandschutzrechtliche Grenze von 1400 Menschen wieder gewahrt ist.
Am Montag sollen 100 Menschen nach Erfurt verteilt werden, weitere 30 gehen der Sprecherin zufolge nach Nordhausen. Dann werde man sehen, ob die Grenze wieder unterschritten werden könne.
Es sei noch eine weitere Person in Suhl aufgenommen worden, erklärte die Sprecherin weiter. In Hermsdorf seien 414 der 800 Plätze belegt. Allerdings handelt es sich bei der Halle nur um eine Notunterkunft.
In Eisenberg hatte das Migrationsministerium am Samstag von 75 Menschen berichtet, die dort untergebracht waren. Knapp 80 Menschen seien am Freitag und Samstag nach Hermsdorf verlegt worden.
Als Grenze für den Regelbetrieb in Suhl galt bislang die Zahl von 800 Menschen. Diese Grenze könne nicht mehr eingehalten werden, hieß es vom Ministerium am Samstag.
Das Land sucht derweil weiter nach einer Immobilie, die die Unterkunft in Hermsdorf ersetzen soll. Allerdings soll erst Ende Oktober klar sein, ob es tragfähige Angebote gibt.
Titelfoto: Michael Reichel/dpa