Bayerns Innenminister optimistisch: Schwarz-Rot wird Flüchtlingszahlen weiter reduzieren

Von Christoph Trost

München- Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU) rechnet damit, dass die angestrebte schwarz-rote Koalition die Flüchtlingszahlen deutlich senken kann.

Joachim Herrmann (68, CSU), Innenminister von Bayern.  © Sven Hoppe/dpa

Der von Union und SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag sei eine "verlässliche Grundlage", um es schaffen zu können, die Zahlen kurzfristig weiter zu reduzieren, sagte Herrmann in München.

Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD heißt es insbesondere: "Wir werden in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn Zurückweisungen an den gemeinsamen Grenzen auch bei Asylgesuchen vornehmen."

Zweifel, dass der Vorbehalt "in Abstimmung" das Vorhaben bremsen könnte, wies Herrmann zurück. Zum einen dürfe nun einmal jeder Staat an seinen Grenzen entscheiden, wer einreisen dürfe und wer nicht. Vor allem aber wollten ja auch die anderen EU-Länder eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen. "Da wird es überhaupt kein Problem geben."

Flüchtlinge Vertraulicher Bericht aufgetaucht: In dieses EU-Land wollen jetzt die meisten Flüchtlinge

Auch die Zahl der Rückführungen werde man deutlich steigern, sagte Herrmann. Dabei werde auch die Tatsache helfen, dass das Auswärtige Amt künftig wie das Innenministerium von der Union geführt werde. Damit würden Verhandlungen mit Drittstaaten sicher "anders begleitet" als zuletzt.

Anzeige

Zahl der Flüchtlinge deutlich gesunken

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58) war als CSU-Chef bei den Koalitionsverhandlungen dabei.  © Michael Kappeler/dpa

Herrmann legte auch Zahlen vor, wonach die Zahl der neu in Bayern angekommenen Flüchtlinge binnen Jahresfrist halbiert wurde. Die Zahl der neu angekommenen Flüchtlinge aus der Ukraine lag demnach im ersten Quartal bei 2.037 - im ersten Quartal 2024 waren noch 4.153 angekommen.

Die Zahl der in Bayern angekommenen Asylbewerber sank von 7.573 im ersten Quartal 2024 auf 3.326 in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Herrmann führte dies auf die bereits verschärften Grenzkontrollen zurück.

Mehr zum Thema Flüchtlinge: