Bezahlkarte für Geflüchtete im Südwesten soll noch in diesem Jahr kommen
Stuttgart - Erste Kreise haben schon Erfahrungen mit der Bezahlkarte gesammelt. Auch im Südwesten soll es mit der Einführung nun vorangehen.
Beginnen wolle man demnächst in einer Erstaufnahme sowie ein bis zwei Landkreisen, teilte ein Sprecher des Justizministeriums mit. Welcher Kreis den Anfang machen soll, war noch nicht bekannt. Nach und nach sollen weitere Einrichtungen und Kreise dazukommen.
Mehrere Landkreise in Baden-Württemberg haben bereits eigene Kartensysteme eingeführt, um Asylbewerbern möglichst wenig Bargeld zur Hand zu geben. Als Vorreiter gilt der Ortenaukreis, in dem vor allem das Ziel verfolgt wurde, die Verwaltung zu entlasten.
Einsprüche im Ausschreibungsverfahren hatte die bundesweite Einführung der Bezahlkarte verzögert. Nun sei der Zuschlag an einen Dienstleister gegangen, sagte der Sprecher.
14 von 16 Bundesländern haben sich auf das geplante länderübergreifende bargeldlose Bezahlsystem für Flüchtlinge verständigt. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen eigene Wege.
Die Karte soll unter anderem Geldzahlungen an Schleuser oder Familien in den Heimatländern verhindern, Kommunen bei der Verwaltung entlasten und den Anreiz für irreguläre Migration senken.
Bis zu 50 Euro können laut Justizministerium mit der Karte abgehoben werden - in begründeten Einzelfällen auch mehr, um auch weiterhin etwa auf Flohmärkten und in sozialen Einrichtungen, bei denen eine Kartenzahlung nicht möglich ist, einkaufen zu können.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa