Abschiebeflug nach Afghanistan: Auch Straftäter aus Baden-Württemberg an Bord
Stuttgart/Leipzig - In dem Abschiebeflug nach Afghanistan sitzen nach Angaben des Migrationsministeriums in Stuttgart fünf Männer, die sich zuletzt in Baden-Württemberg aufgehalten haben.
Es handele sich bei allen um "schwere Straftäter", die das Land nun abgeschoben habe.
Einer von ihnen hatte Ende Oktober 2019 mit drei weiteren Tätern in einer Flüchtlingsunterkunft in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) eine damals 14-Jährige über mehrere Stunden vergewaltigt, wie es aus dem Ministerium hieß.
Das Mädchen sei zuvor unter Alkohol- und Drogeneinfluss gesetzt worden. Der heute 31 Jahre alte Mann hatte seine Haftstrafe schon abgesessen und wurde von der Polizei zur Abschiebung festgenommen.
Die vier anderen Afghanen saßen wegen diverser Straftaten in Haft und seien von dort aus an den Flughafen Leipzig/Halle gebracht worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Ein 25-Jähriger war zuvor im Landkreis Ravensburg gemeldet gewesen, ein 34-Jähriger in Biberach, ein 35-Jähriger in Ludwigsburg und ein 45-Jähriger im Stadtkreis Stuttgart.
Erstmals seit der Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren schob Deutschland wieder afghanische Staatsangehörige in ihr Herkunftsland ab. Das Flugzeug war am Morgen vom Flughafen Leipzig/Halle abgehoben. In dem Charterjet von Qatar Airways sitzen 28 afghanische Straftäter aus verschiedenen Bundesländern. Organisiert worden war die Aktion federführend vom Bundesinnenministerium.
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