Zwei Kameraden tot: Ermittlungen zu Inferno in Motorradladen enden tragisch
Sankt Augustin - Die Ursache für den Brand mit zwei toten Feuerwehrleuten in Sankt Augustin bei Bonn bleibt ungeklärt.
"Eine abschließende Brandursache konnte nicht festgestellt werden", sagte Michael Trübert, zuständiger Brandermittler der Polizei des Rhein-Sieg-Kreises, bei der Vorstellung der Ermittlungsergebnisse am Donnerstag.
Die beiden Feuerwehrleute waren am 18. Juni beim Löschen eines Brandes in einem Motorradladen ums Leben gekommen. Vorsätzliche und fahrlässige Brandstiftung könnten "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden", sagte Trübert.
Am wahrscheinlichsten sei "eine technische Ursache im Zusammenhang mit Elektrizität". Sicher habe dies aber nicht ermittelt werden können, da die Halle komplett abgebrannt sei.
Ausrüstung und Einsatzmittel der Feuerwehrleute waren nach Untersuchungen der Unfallkasse NRW in Ordnung. "Ich habe hier keine Versäumnisse festgestellt", sagte Dennis Kuhn, bei der Unfallkasse zuständig für die Aufsicht der Feuerwehren im Regierungsbezirk Köln.
Todesursache der beiden Feuerwehrleute noch immer nicht geklärt
Woran die beiden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr - eine 37-jährige Frau und ein 36-jähriger Mann - genau starben, steht nach Angaben von Trübert noch immer nicht fest. Das Todesermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft laufe noch.
"Man muss sich immer wieder bewusst machen, dass jeder Einsatz eine Gefahr birgt", sagte Herbert Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin.
Die Feuerwehr habe nach dem "tragischen Unglück" eine unglaublich große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft erfahren, für die er sich von Herzen bedanke.
Rund 2000 Menschen, darunter viele Feuerwehrleute aus ganz Nordrhein-Westfalen, hatten bei einer bewegenden Trauerfeier Abschied von den Toten genommen.
"Wir wissen noch nicht viel über die Ursache für diesen Unfall, aber wir stehen in der Pflicht, die offenen Fragen zu beantworten", sagte damals NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU). "Das sind wir den beiden Verstorbenen schuldig."
Titelfoto: Ralf Klodt/dpa