Verletzte bei Großbrand in Messi-Haus: Scharfe Munition und Waffen erschweren Einsatz

Ramsau - Im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land hat am Samstagnachmittag ein Feuer in einem vermeintlichen Messi-Haus offenbar einen mittleren sechsstelligen Schaden verursacht. Vier Personen wurden leicht verletzt.

Das landwirtschaftliche Nebengebäude wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Probleme gab es vor allem mit dem Inhalt des Hauses.
Das landwirtschaftliche Nebengebäude wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Probleme gab es vor allem mit dem Inhalt des Hauses.  © 7aktuell.de/Ferdinand Dörfler-Farthofer

Das Feuer brach laut Angaben gegen 15.25 Uhr auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Lehenmühlweg in Ramsau aus.

Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, stand ein Nebengebäude bereits in Vollbrand.

Nur unter hohem Aufwand und nach mehreren Stunden konnten die gut 120 Brandbekämpfer aus fünf Gemeinden die Flammen vollständig ablöschen.

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"Aufgrund der starken Rauchentwicklung erlitten vier Bewohner des Anwesens leichte Verletzungen", teilte die Polizei mit. Es handle sich dabei um Rauchgasvergiftungen. Drei der Betroffenen seien durch den Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht worden.

Wie die Medienagentur "7aktuell" in Erfahrung gebracht hat, wurden die Löscharbeiten vor allem durch das behindert, was sich in und um dem Gebäude befand.

Jede Menge Unrat erschwerte die Löscharbeiten.
Jede Menge Unrat erschwerte die Löscharbeiten.  © 7aktuell.de/Ferdinand Dörfler-Farthofer

Feuerwehr muss mit Bagger-Hilfe gegen Flammen antreten

Erst nach mehreren Stunden konnten die Einsatzkräfte den Brand vollständig ablöschen. Eine Brandwache musste dennoch vor Ort bleiben.
Erst nach mehreren Stunden konnten die Einsatzkräfte den Brand vollständig ablöschen. Eine Brandwache musste dennoch vor Ort bleiben.  © 7aktuell.de/Ferdinand Dörfler-Farthofer

Es seien demnach – neben Unrat und gesammelten Gegenständen – auch mutmaßlich mehr als 200 Schuss scharfer Munition sowie mehrere Waffen gelagert gewesen.

Dies würde durch die hohen Temperaturen ein hohes Risiko für die Einsatzkräfte darstellen.

Entsprechend sei ein Löschangriff im Inneren des Gebäudes fast unmöglich gewesen.

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Mit einem Bagger seien Dach und Seitenwände eingerissen worden, um die Flammen endgültig löschen zu können. Im Grunde konnte man nur das Abbrennen eindämmen, aber nicht verhindern. Die Agentur bezeichnet das Gebäude als "Messi Haus".

"Hinweise auf ein vorsätzliches Brandstiftungsdelikt liegen den Ermittlern derzeit nicht vor", gab die Polizei bekannt. Noch am selben Nachmittag übernahmen Beamte des Kriminaldauerdienstes der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein vor Ort die weiteren Ermittlungen.

Eine Brandwache musste über Nacht an dem völlig zerstörten Gebäude bleiben. Mehrere beschädigte Bäume in unmittelbarer Nähe seien bereits gefällt worden. Zur Brandursache wird noch ermittelt.

Titelfoto: 7aktuell.de/Ferdinand Dörfler-Farthofer

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