Unfallklinik in Murnau abgeriegelt: Weißes Pulver löst Großeinsatz aus, eine Person tot!

Murnau - Die Unfallklinik in Murnau am Staffelsee ist wegen eines Großeinsatzes von Polizei und Feuerwehr am späten Donnerstagnachmittag abgeriegelt worden.

Die Unfallklinik in Murnau am Staffelsee war wegen eines Einsatzes von Polizei und Feuerwehr mehrere Stunden abgeriegelt.
Die Unfallklinik in Murnau am Staffelsee war wegen eines Einsatzes von Polizei und Feuerwehr mehrere Stunden abgeriegelt.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das teilte unter anderem der Bayerische Rundfunk mit. Grund für die Maßnahmen im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen war ein weißes Pulver, das später als Natriumazid identifiziert werden konnte.

Mehrere Personen hätten Kontakt mit dem anfangs noch unbekannten Stoff gehabt, ein 47 Jahre alter Berufsschüler war zusammengebrochen und im Krankenhaus gestorben, wie die Polizei mitteilte.

Natriumazid kann "schon bei geringen Mengen zum Tode" führen, wird der ärztliche Direktor der Klinik, Fabian Stuby, von der Deutschen Presseagentur (dpa) zitiert.

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Dem Vorfall vorausgegangen war offenbar ein Streit zwischen zwei Personen vor der Pflegeschule in Penzberg im ebenfalls oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau sein.

Sowohl in Murnau als auch in Penzberg sei das weiße Pulver schließlich festgestellt worden. Spezialkräfte von Feuerwehr und Polizei rückten daher in Richtung Klinik aus. Alle Pfleger und Ärzte, die Kontakt mit dem Verstorbenen hatten, wurden in Quarantäne gebracht.

Beziehungsdrama? Mann nimmt sich mit Gift das Leben

Mehrere Personen, die Kontakt zu dem Natriumazid hatten, seien in Quarantäne gebracht worden.
Mehrere Personen, die Kontakt zu dem Natriumazid hatten, seien in Quarantäne gebracht worden.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Natriumazid kann nach Angaben des ärztlichen Direktors der Klinik, Fabian Stuby, schon bei Einnahme in geringen Mengen zum Tode führen.

Die Polizei geht davon aus, dass der 47-Jährige im Klassenzimmer eine relativ große Menge davon geschluckt hat, dass er "den Ort genutzt hat, um seinem Leben ein Ende zu setzen", wie Einsatzleiter Andreas Nieß sagte. Es gebe "konkrete Hinweise" darauf. "Die Symptome treten innerhalb von fünf Minuten auf", sagte Stuby. Darum müsse der Mann das Gift im Klassenzimmer genommen haben.

Zu keinem Zeitpunkt habe laut Sprecherin Gefahr für die Patienten bestanden. Ein mobiles Speziallabor aus München war vor Ort, um den Stoff zu analysieren.

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Woher der 47-Jährige das Gift hatte, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den Hintergründen ermittelt. Natriumazid sei "nichts, was man in der Apotheke kaufen kann".

Nach Informationen von "Merkur" könnte ein Beziehungsdrama hinter dem Vorfall stecken. Der Mann soll versucht haben, zu einer Schülerin der Berufsfachschule zu gelangen, obwohl diese mehrfach deutlich machte, kein Interesse an seinen Annäherungsversuchen zu haben. In der Schule hatte er nach bisherigen Meldungen bereits Hausverbot, betrat aber dennoch einen Klassenraum.

Allein in Murnau waren nach Feuerwehrangaben 66 Kräfte im Einsatz. Auch eine spezielle Taskforce der Münchner Feuerwehr war nach Murnau gerufen worden, um zu klären, um welche Substanz es sich handelte. Der gesperrte Schockraum im Krankenhaus sollte noch in der Nacht zu Freitag dekontaminiert werden und dann zeitnah wieder für die Behandlung von Patienten zur Verfügung stehen.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide oder Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Erstmeldung: 18.56 Uhr, zuletzt aktualisiert: 22.22 Uhr.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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