Schrecklicher Brand auf Nordseeinsel: Familie springt mit Säugling aus Fenster
Borkum - In der Nacht zu Freitag hat auf der Nordseeinsel Borkum (Niedersachsen) ein Mehrfamilienhaus gebrannt. Mehrere Menschen wurden teils schwer verletzt.
Wie die Feuerwehr Leer am Morgen mitteilte, sei der Brand in dem Gebäude an der Hindenburgstraße gegen 2.40 Uhr ausgebrochen. Eine Anwohnerin hatte die Polizei alarmiert, dann wurde Inselalarm ausgelöst. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand eine Wohnung im ersten Obergeschoss bereits voll in Flammen.
Mehrere Personen waren von Rauch und Feuer eingeschlossen, so die Feuerwehr. Die Familie der betroffenen Wohnung hatte sich durch einen Sprung aus dem Fenster bereits vor den Flammen gerettet.
Zuerst war der Familienvater gesprungen, der sich schwerste Verletzungen zuzog und es trotzdem noch schaffte, seinen acht Wochen alten Säugling aufzufangen, den ihm die Mutter in die Arme warf. Die Mutter sprang dann zusammen mit dem etwa drei Jahre alten Kind aus dem Fenster. Während die Kinder unverletzt blieben, zog sich auch die Frau schwere Verletzungen zu.
"Die Tatsache, dass die Eltern einen solchen Schritt wagten zeigt, in welcher großen Gefahr die Familie durch den Brand gewesen sein muss", so die Feuerwehr, die nach diesen dramatischen Szenen noch weitere Personen aus dem Gebäude rettete.
Insgesamt wurden drei Personen schwer, zwei Personen mittelschwer und vier Personen leicht verletzt, hieß es weiter.
Die Feuerwehr Borkum war mit einem Großaufgebot vor Ort
Neben der Feuerwehr war auch der Rettungsdienst und die DRK Bereitschaft mit vielen Kräften im Einsatz. Helfer von der DLRG unterstützten die Retter bei der Versorgung und dem Transport der Betroffenen.
Vom Festland aus flogen drei Rettungshubschrauber aus Deutschland und den Niederlanden nach Borkum, um die Verletzten in spezielle Kliniken zu fliegen.
Die Feuerwehr Borkum, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, kämpfte noch bis in die frühen Morgenstunden gegen die Flammen. Eine Ausbreitung auf weitere Teile des Gebäudes konnte noch verhindert werden.
Durch den extremen Brand seien einige Wohnungen in dem Haus allerdings zurzeit nicht mehr bewohnbar. Die Brandwohnung wurde komplett zerstört. Die Ursache ist noch komplett unklar.
"Die Unterstützung der Bevölkerung und das solidarische Zusammenstehen in dieser Notlage sind beispielhaft", bedankte sich die Feuerwehr zum Schluss noch in der Mitteilung.
Titelfoto: Feuerwehr Landkreis Leer