Böller und Raketen explodieren in sächsischem Sonderpostenmarkt: halbe Halle abgefackelt!
Pirna - Am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages entzündete sich ein Feuerwerk im Wreesmann Sonderpostenmarkt in Pirna-Sonnenstein.
In der Nacht zum heutigen Freitag gab es einen Feuerwehr-Großeinsatz in Pirna. Grund dafür waren Feuerwerkskörper, die ab dem morgigen Samstag im Wreesmann Sonderpostenmarkt im Ortsteil Sonnenstein für Silvester verkauft werden sollten.
Gegen 22 Uhr sollen Jugendliche ein Feuer entdeckt haben, bei dem es immer wieder zu lauten Knallen kam, wie ein Zeuge gegenüber TAG24 schilderte.
Die Pirnaer Feuerwehr rückte deshalb aus, schaute sich den Laden genau an. Als sie eine Seitentür aufbrachen, fanden die Kameraden die in Brand stehenden Feuerwerks-Paletten vor.
Sofort wurden weitere Freiwillige Feuerwehren aus Pirna-Altstadt, Copitz, Graupa, Liebethal, Neundorf sowie aus Dohma und Heidenau angefordert. Insgesamt 75 Einsatzkräfte kämpften gegen den Brand.
Eineinhalb Stunden soll der Löscheinsatz gedauert haben, bei dem etwa 100 Kilogramm Feuerwerkskörper zerstört wurden. Auch andere Waren im Lager wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Zu allem Übel wurde auch eine Wasserleitung beschädigt. Die Halle des Sonderpostenmarktes stand deshalb zeitweise Zentimeter hoch unter Wasser.
Eine Polizeisprecherin konnte auf Nachfrage von TAG24 den Einsatz zwar bestätigen, sich aber nicht zu den Details äußern. Die Ermittlungen dauern an, erste Erkenntnisse sollen am heutigen Freitagvormittag vorliegen.
Wann das Geschäft wieder öffnen wird, blieb ebenfalls von Wreesmann offen.
Update, 10.26 Uhr: Wreesmann für Wochen dicht!
Markus Drexler, Regionalleiter bei Wreesmann, gibt auf TAG24-Anfrage bekannt, dass der Sonderpostenmarkt in Pirna-Sonnenstein für zirka zwei Wochen geschlossen bleiben wird.
Bauliche Schäden soll es nicht in der alten Halle geben. Allerdings herrsche ein starker Rauchgeruch und das Löschwasser setzte dem Gebäude erheblich zu.
Alle Waren, die sich im Lager befanden, können nicht mehr verkauft werden.
"Wir gehen nicht davon aus, dass das Feuer aufgrund der sich im Lager befindlichen Silvesterware ausgelöst wurde", erklärt Drexler. "Unser Feuerwerksverkauf unterliegt strengen behördlichen Kontrollen, die Ware ist zugelassen und zertifiziert."
Zudem seien wesentlich weniger Feuerwerkskörper im Lager untergebracht gewesen, als gesetzlich reguliert sei. "Wir können aktuell nicht ausschließen, dass Fremdverschulden vorliegt", so der Wreesmann-Regionalleiter.
Update, 09.58 Uhr: Polizei gibt kaum Details bekannt
Die Dresdner Polizei hält sich bedeckt zu diesem Vorfall.
Am Morgen bestätigte die Behörde auf TAG24-Anfrage nur den Vorfall als solchen. Jetzt folgte die offizielle Erklärung, dass drei Paletten mit Feuerwerkskörpern aus ungeklärter Ursache Feuer fingen.
Personen sollen sich bei dem Lager-Brand nicht verletzt haben. Die Kripo ermittelt fortan zur Ursache des Feuers.