Passant rennt in brennendes Haus: Drei Menschen und vier Haustiere aus Inferno gerettet
Burglengenfeld - Im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf sind am Samstagabend drei Menschen aus einem brennenden Haus gerettet worden. Ein Passant spielte dabei wohl eine wichtige Rolle.

Nach bisherigen Informationen war es 21.30 Uhr, als riesige Flammen und dichter Rauch aus einem Haus in Burglengenfeld schlugen.
Dramatische Szenen. Dramatische Minuten. Denn in dem Gebäude waren noch Menschen.
Aus dem oberen Stockwerk riefen eine 47-jährige Frau und ihr 14-jähriger Sohn am Fenster um Hilfe.
Auch im Erdgeschoss befand sich noch ein 22 Jahre alter Mann – es war seine Wohnung, die in Vollbrand stand. Außerhalb des Hauses allerdings befand sich ein Passant, der sich von diesem Feuer nur wenig einschüchtern ließ – und in das Bauwerk rannte.
Kurz darauf wurde der Zeuge zum Retter, als er mit dem jungen Mann den Gefahrenbereich verließ. Der Bewohner wurde mit Rauchgasvergiftung und Brandverletzungen in eine Klinik gebracht.
Doch was war mit der Mutter und ihrem Teenager-Sohn aus dem oberen Stockwerk?
Ein Bewohner soll unter Drogen gestanden haben, die Polizei ermittelt

Während der Passant im Untergeschoss half, konnten sich die inzwischen eingetroffenen Brandbekämpfer um die beiden anderen kümmern.
"Diese wurden dann gleich mit der Drehleiter gerettet", so Michael Aschenbrenner, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Burglengenfeld.
Am Ende waren drei Personen leicht und eine mittelschwer verletzt. Besonders lobt Aschenbrenner den couragierten Passanten gegenüber Medienvertretern. Denn dieser Einsatz hätte durchaus schlimmer enden können.
"Es ist immer wichtig, dass man hilft. Dass man zumindest einen Notruf absetzt", appelliert er. "Und wenn man dann, wenn man sich nicht selbst in Gefahr begibt, natürlich alles Mögliche versucht – und das hat der einwandfrei gemacht. Der hat sich nicht in Gefahr begeben und hat trotzdem diese Person gerettet."
Auf der Suche nach möglichen weiteren Personen im Gebäude entdeckten die Atemschutztrupps noch drei Hunde und eine Katze, die sie ins Freie brachten. 120 Einsatzkräfte waren vor Ort. Der Schaden liegt bei rund 250.000 Euro, das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Es steht der Verdacht im Raum, dass der 22-Jährige unter Drogeneinfluss stand. Ob dies mit dem Feuerausbruch in Verbindung steht, untersucht die Polizei.
Titelfoto: vifogra / Bock