Neunstöckiges Haus nach Feuer unbewohnbar: 67 Menschen heimatlos

Mindelheim - Wegen eines Wohnungsbrands ist ein neunstöckiges Wohnhaus in Mindelheim (Landkreis Unterallgäu) evakuiert worden.

Das Mehrfamilienhaus musste geräumt werden, dichter Rauch breitete sich über das Treppenhaus aus.
Das Mehrfamilienhaus musste geräumt werden, dichter Rauch breitete sich über das Treppenhaus aus.  © network-pictures.com

Es gab laut Polizei fünf Leichtverletzte wegen Rauchgasvergiftungen, unter ihnen die zwei Bewohner der Wohnung im fünften Stock, in der das Feuer wohl ausgebrochen war.

Drei weitere Menschen zogen sich leichte Verletzungen wegen des starken Rauchs im Treppenhaus zu, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Brand sei mittlerweile gelöscht.

Am frühen Morgen hatten alle Menschen das Haus verlassen. Da das Treppenhaus verraucht war, mussten viele der Bewohner mit einer Drehleiter aus dem Gebäude gerettet werden.

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In dem Wohnhaus sind nach Angaben der Polizei 67 Bewohnerinnen und Bewohner gemeldet. Das gesamte Haus sei nun unbewohnbar aufgrund von Rauchgas und des Löschwassers, sagte der Sprecher. Man geht von einem Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro im hohen sechsstelligen Bereich aus.

Ermittlungen ergaben, dass ein explodierter Akkus eines E-Scooters das Feuer ausgelöst hat.

Familien stehen kurz vor Weihnachten vor dem Nichts

Flammen schlugen aus der Wohnung im fünften Stock.
Flammen schlugen aus der Wohnung im fünften Stock.  © network-pictures.com

Für die Betroffenen wurde eine Sammelstelle im Haus des Roten Kreuzes in Mindelheim eingerichtet, wo sie versorgt wurden.

"Das ist jetzt eine Notsituation, und das auch noch kurz vor Weihnachten", sagte Julia Beck von der Stadtverwaltung am Dienstag. Die Betroffenen sollen nun in Hotels, Ferienwohnungen oder einem Seniorenzentrum untergebracht werden. Zudem habe das Dominikus-Ringeisen-Werk, eine große Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in Ursberg (Landkreis Günzburg), zehn Zimmer zur Verfügung gestellt. Einige Bewohner seien bereits bei Bekannten untergekommen.

Am Dienstagvormittag wurde noch für 21 Personen Unterkünfte gesucht. Die Stadt hoffte darauf, dass sich Eigentümer mit freien Wohnungen melden. Es seien betagte Senioren ebenso betroffen wie Familie mit Kindern. "Auf absehbare Zeit wird das Gebäude nicht bewohnbar sein", sagte Stadtsprecherin Beck.

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Die Menschen können nun noch ihre dringend benötigten persönlichen Gegenstände aus ihren Wohnungen holen. Von einem Gebrauchtkleiderladen der Caritas sollen sie mit Kleidung versorgt werden.

Erstmeldung 6.32 Uhr, zuletzt aktualisiert 10.38 Uhr

Titelfoto: network-pictures.com (2)

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