Nach Vergewaltigungs-Skandal um Jugend-Trainer: Laden seines Stiefvaters abgefackelt
Wiesbaden - Der ehemalige Jugendtrainer des Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden Sven B. (34) steht derzeit unter Verdacht, mehrere Jungen betäubt und anschließend vergewaltigt zu haben. Nun scheint es, als hätten sich vier Jugendliche für die grauenvollen Taten rächen wollen.
Wie die BILD berichtete, sollen diese in der Nacht von Montag auf Dienstag die Polsterei des Stiefvaters des mutmaßlichen Täters verwüstet und dessen Firmenwagen abgefackelt haben.
Der 80-Jährige steht noch immer unter Schock: "Ich habe das Geschäft in 50 Jahren aufgebaut. Jetzt ist alles kaputt."
Bereits zuvor hätten Bekannte und Verwandte des Angeklagten immer wieder anonyme Drohungen erhalten.
Der Grund: Sven B. soll sieben Jungen vergewaltigt und zwei missbraucht haben – ein Fall, der deutschlandweit für Entsetzen sorgte.
So auch unter den vier Jugendlichen, die vermutlich aus Rache gegen 1 Uhr morgens am Dienstag begannen, die Fenster des Handwerksbetriebes einzuwerfen und anschließend einen weißen Citroën-Transporter in Brand steckten. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 50.000 Euro.
Nun bittet die Polizei die Öffentlichkeit um Hilfe, die vier Täter ausfindig zu machen: Zwei von ihnen sollen komplett schwarz gekleidet gewesen sein, ein anderer trug eine helle Jacke mit Fell, der vierte einen grauen Kapuzenpullover.
Ihr habt etwas gesehen oder gehört? Dann meldet Euch bei der Kripo Hofheim unter der Rufnummer 06192-20790.
Ehemaligem Trainer drohen mindestens zwei Jahre Haft
Wie die BILD-Zeitung weiterhin berichtete, habe die Frankfurter Staatsanwaltschaft indes weitere Details zum Skandal veröffentlicht.
So haben Ermittler im Spind des Verdächtigen ein Handy mit Videos der Jungen gefunden, die er im Oktober 2021 vergewaltigt haben soll. Zuvor habe er sie mit Alkohol oder Drogen betäubt.
Die Identität der Opfer ist derzeit noch nicht bekannt. Auch ist noch unklar, was Sven B. mit den Videos vorgehabt hatte.
Was jedoch sicher ist: Die Kinder scheinen dem Trainer vertraut zu haben. "Die Taten, die Gegenstand des Haftbefehls sind, haben in seiner Wohnung stattgefunden", so Oberstaatsanwältin Nadja Niesen.
Sven B. drohen nun mindestens zwei bis 15 Jahre hinter Gittern.
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/huettenhoelscher & Feuerwehr Hattersheim (2)