Nach Großbrand in Milchviehanlage: Betreiberfamilie steht vor Scherbenhaufen

Radeberg - Südlich von Radeberg kämpften am Montag 100 Rettungskräfte gegen einen Großbrand in einer Milchviehanlage. Der Schaden geht wohl in die Millionen. 250 Nutztieren stand der Flammentod bevor.

Bei Radeberg geriet am Sonntagabend eine Milchviehanlage in Vollbrand!
Bei Radeberg geriet am Sonntagabend eine Milchviehanlage in Vollbrand!  © xcitepress

Zur Mittagszeit fährt ein Radlader Glutnester breit. Über zwei Drehleitern schießen Wassermassen auf das, was zuvor Stall und Scheune des "Landwirtschaftlichen Unternehmens An der Dresdner Heide" (LWU) war. Nach 14 Stunden Feuerwehreinsatz zeigen deren Messgeräte noch immer 170 Grad in gut 90 Prozent der Anlage an.

Kurz vor 22 Uhr am Sonntag brach aus völlig unklaren Gründen ein Feuer in einer Halle in Großerkmannsdorf aus, in der die Ernte lag.

1600 Futterheu-Ballen in und nochmal 300 vor der Halle gingen seitdem in Flammen auf. Nur im letzten Moment konnten die Betreiber der Milchviehanlage ihre 250 Kälber und Schweine retten. Sie grasen nun reichlich verstört auf einer Koppel nebenan.

Massive Rauchentwicklung: 2000 Schüler wegen Feuers evakuiert
Feuerwehreinsätze Massive Rauchentwicklung: 2000 Schüler wegen Feuers evakuiert

Drei Menschen wurden laut Polizei dabei verletzt. "Die Tiere sind in Sicherheit, meinen Mitarbeitern geht es den Umständen entsprechend gut. Mehr kann und will ich derzeit nicht sagen", so Chefin Cindy Gröber zu TAG24.

Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Alle Tiere wurden laut Polizei gerettet.
Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Alle Tiere wurden laut Polizei gerettet.  © xcitepress

Sachschaden geht in die Millionenhöhe

Der Schaden geht in die Millionenhöhe.
Der Schaden geht in die Millionenhöhe.  © xcitepress/Finn Becker

Die Betreiberfamilie steht vor einem Scherbenhaufen. Das Dach der 2600 Quadratmeter großen Anlage ist größtenteils eingestürzt, mit ihm die Solaranlage darauf.

Die schweren Betonwände darin mussten zum Teil weichen, um an das brennende Heu zu kommen. Das Lager war brechend voll. Nach ersten Schätzungen geht der Sachschaden in die Millionenhöhe.

THW-Sprecher Ralf Mancke (55): "Stroh und Heu zünden von unten durch." Drei Bagger und drei Radlader des THW verteilten deshalb die brennenden Ballen auf dem Gelände, die Feuerwehr hielt drauf.

Radlader des THW fuhren Glutnester breit, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.
Radlader des THW fuhren Glutnester breit, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.  © Eric Münch
Fassungslosigkeit während der andauernden Löscharbeiten am Tag danach.
Fassungslosigkeit während der andauernden Löscharbeiten am Tag danach.  © Eric Münch

Mancke und die weiteren knapp 100 Rettungshelden vor Ort stellten sich auf eine lange Nacht ein.

Erstmeldung 7.26 Uhr, zuletzt aktualisiert 18.10 Uhr.

Titelfoto: xcitepress/Finn Becker

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