Nach Feuerdrama: Jetzt sammelt ein ganzer Ort für die ausgebrannte Familie
Weißwasser - Die Asche ist noch nicht kalt, da rollt die Hilfswelle bereits an: Nachdem ein Zweifamilienhaus in Trebendorf am Freitagabend fast komplett ausbrannte, sammeln Feuerwehr und Gemeinde jetzt Spenden. Die Brandopfer sind dankbar gerührt.
"Es war wohl ein technischer Defekt im Bad", sagt Marco Kull (35) immer noch schockiert.
Nur der zwölfjährige Sohn und der Hund waren zum Brandausbruch zu Hause. "Der Hund hat glücklicherweise das Knistern bemerkt und gewarnt." So kamen wenigstens alle gesund davon.
Doch Ober- und Dachgeschoss, das Kull mit seiner schwangeren Freundin Elisa Proske (35), dem Sohn und zwei Töchtern (3, 9) bewohnt, brannte komplett aus. Außerdem wohnen noch Kulls Eltern Tilo Kabutke (56) und Angela Kull-Kabutke (54) im Erdgeschoss. Sie sind im Nebengebäude untergekommen, Marco Kull zog mit der Familie bei den Schwiegereltern ein.
Doch mitten in der Katastrophe zeigte sich der Zusammenhalt in Trebendorf: "Schon während des Einsatzes kamen Anwohner, wollten Sach- und Geldspenden abgeben", erinnert sich Gerätewart Christian Struck (39).
"Wir haben mittlerweile bei der Feuerwehr einen richtigen Berg an Spielsachen, Klamotten und Möbeln."
Bürgermeister richtet Spendenkonto ein, Turnhalle dient als Wohnraum
Der junge Familienvater ist gerührt: "Ich weiß gar nicht, wie ich dafür danken soll", sagt er. "Es halten auch immer wieder Leute an, geben zehn oder zwanzig Euro."
Mittlerweile hat die Gemeinde die Koordination übernommen: "Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet", sagt Bürgermeister Waldemar Locke (59, CDU).
"In der alten Schule wurde eine Wohnung bereitgestellt. Diese Spendenbereitschaft hier und der Zusammenhalt - das erfüllt mich einfach nur mit Stolz."
Spenden-Infos: www.trebendorf.de
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)