Nach Explosion in Ratingen: Polizistin (25) aus künstlichem Koma aufgewacht!
Ratingen - Drei Monate nach der Explosion in einem Hochhaus in Ratingen beschäftigt der Fall noch einmal den Landtag. Laut einem vertraulichen Bericht hatte der mutmaßliche Täter einen Hang zu Verschwörungstheorien. Derweil ist eine schwerst verletzte Polizistin aus dem künstlichen Koma aufgewacht.
Nach dem mutmaßlichen Mordanschlag auf Einsatzkräfte durch eine Explosion in einem Ratinger Hochhaus am 11. Mai schweigt der mutmaßliche Täter weiter. Die Ermittler kennen daher noch immer nicht sein Motiv.
In seiner Wohnung fand man Schriftstücke zu Verschwörungstheorien und Impfgegnern. Das geht aus einem vertraulichen Bericht der Landesregierung für den Innenausschuss des Landtags hervor.
Demnach hatte der 57-Jährige "aus nicht bekannten Gründen" Lebensmittel und Gegenstände gehortet, die "auch über die von dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlenen Vorratsmengen hinausgehen." Das psychiatrische Gutachten stehe noch aus.
In dem vertraulichen Papier werden neue Details zu einem pflegebedürftigen Nachbarn bekannt, der am Tag des Einsatzes in dem Hochhaus gestorben war.
Die Staatsanwaltschaft prüft, ob Einsatzkräfte schuld daran waren. Die Frau des Mannes hatte nicht mehr in das evakuierte Haus gedurft.
Explosion in Ratingen: 13 Einsatzkräfte müssen ins Krankenhaus
Laut dem Bericht an den Innenausschuss ist nach der Obduktion nicht klar, ob der Mann wirklich starb, weil er keine Sauerstoffmaske mehr auf dem Gesicht hatte. Ein weiteres Gutachten soll Klarheit bringen.
Nach dem Einsatz waren laut dem Landtags-Papier 13 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt worden: "Aktuell befindet sich noch eine Polizeibeamtin in stationärer Behandlung."
Die 25-jährige Polizeioberkommissarin hatte wegen ihrer lebensbedrohlichen Verletzungen im künstlichen Koma gelegen. Inzwischen sei sie wieder ansprechbar, hieß es am heutigen Donnerstag.
Alle anderen Betroffenen wurden demnach "in die ambulante Behandlung übergeben".
Erstmeldung von 6.27 Uhr, aktualisiert um 12.50 Uhr
Titelfoto: David Young/dpa