Nach Brandstiftung in Nossener Puppenfabrik: Polizei sucht drei Jugendliche
Nossen - Am Dienstagabend brach in der alten Puppenfabrik von Nossen ein Feuer aus. Die Polizei vermutet Brandstiftung und sucht nun nach Zeugen.

Ersten Ermittlungen zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls mehrere Personen in der Nähe des leerstehenden und zu Teilen eingestürzten Gebäudes auf.
Eine Gruppe von drei Jugendlichen bemerkte Rauch und informierte einen weiteren Zeugen, der wiederum die Einsatzkräfte alarmierte.
"Als wir vor Ort eintrafen, waren die drei Personen nicht mehr auffindbar", erklärte Polizei-Sprecher Lukas Reumund (47) auf TAG24-Nachfrage. Man hoffe nun, dass sich die Jugendlichen melden.
Zudem seien Bilder des Gebäudeinneren vor dem Brand hilfreich. Wer dabei weiterhelfen könne, solle bitte die Dresdner Polizeidirektion (Tel. 0351/4832233) kontaktieren.

Einsturzgefahr befürchtet

Da die Flammen massive Schäden verursachten, ist die Standfestigkeit der Ruine wahrscheinlich nicht mehr gegeben. Noch immer muss die Feuerwehr neue Glutnester ablöschen. "Erst danach kann ein Statiker die Arbeit aufnehmen. Solange noch Gefahr besteht, ist keine Brandursachenermittlung im Gebäude möglich", so Reumund.
Das Feuer war gegen 17.38 Uhr im Obergeschoss des Objekts an der August-Bebel-Straße ausgebrochen. Eine Rauchwolke lag daraufhin über der Stadt.
Die Bevölkerung wurde aufgrund des dichten Qualms zwischenzeitlich aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Verletzte gab es glücklicherweise nicht.
In der Nossener Puppenfabrik "Buschow & Beck" wurden die berühmten Minerva-Puppen ab 1896 hergestellt. Die Produktion wurde Ende der 1970er-Jahre eingestellt, weil das leicht entflammbare Zelluloid in Spielwaren verboten wurde. Fortan wurden Elektrobauteile und Prüfgeräte hier gefertigt.
Erstmeldung vom 18. März 2025, 20.14 Uhr. Letzte Aktualisierung am 19. März 2025, 20.28 Uhr.
Titelfoto: Roland Halkasch