Nach Brand in Asylunterkunft: Technischer Defekt unwahrscheinlich

Update, 8. Juni, 15.29 Uhr: Ermittler gehen von vorsätzlicher Brandstiftung im Badezimmer aus

Wie die Polizei in einer Mitteilung vom heutigen Mittwoch bekannt gab, gehen die Ermittler im Rahmen des Brandes im Badezimmer der Unterkunft von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Dass der erste Brand, der gegen 21.20 Uhr in einem Nachbargebäude der Flüchtlingsunterkunft an einer Matratze aufgetreten sein soll, von einem technischen Defekt verursacht wurde, halten die Einsatzkräfte dagegen weiter für unwahrscheinlich.

Aufgrund der beiden zeitnah hintereinander stattgefundenen Brände kann es durchaus sein, dass ein und dieselbe Person für beide Feuer verantwortlich sein könnte.

Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren.

Originalmeldung, 7. Juni, 19.58 Uhr:

Langenfeld/Düsseldorf - Nach dem Brand mit Verletzten und erheblichem Sachschaden in der kommunalen Asylbewerber-Unterkunft in Langenfeld bei Düsseldorf halten die Ermittler einen technischen Defekt für unwahrscheinlich.

Die Feuerwehr musste den Brand in der Asylbewerber-Unterkunft in Langenfeld löschen.
Die Feuerwehr musste den Brand in der Asylbewerber-Unterkunft in Langenfeld löschen.  © Tim Oelbermann/dpa

Das teilte die Kreispolizeibehörde Mettmann am Dienstag mit. Die Brandursache sei jedoch noch nicht zweifelsfrei geklärt.

So sei nach bisherigem Ermittlungsstand noch nicht klar, ob der Brand vorsätzlich gelegt worden oder fahrlässig entstanden sei.

Bislang hätten sich keine Hinweise darauf ergeben, "dass der Brand von einer nicht für die Unterkunft zugangsberechtigten Person vorsätzlich gelegt worden sein könnte".

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Laut Polizei erlitten bei dem Brand am späten Freitagabend vier Personen eine leichte Rauchgasvergiftung.

Ein Bewohner, der sich mit einem Sprung aus dem ersten Obergeschoss vor den Flammen retten wollte, erlitt eine Fußverletzung.

Der 36-Jährige sei stationär im Krankenhaus aufgenommen worden. Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar. Der Sachschaden wird den Angaben zufolge auf 250.000 Euro geschätzt.

Nach Angaben der Feuerwehr Langenfeld hatte es in dem Gebäudekomplex am Freitagabend gleich zwei Brände innerhalb von nur 90 Minuten gegeben.

Beim ersten Einsatz brannte eine Matratze, die vor dem Eintreffen der Feuerwehr schon gelöscht worden sei. Beim zweiten Feuer in einem anderen Gebäude sahen die ersten Rettungskräfte beim Eintreffen bereits Flammen aus Fenstern im Obergeschoss schlagen.

Dachstuhl drohte abzufackeln, Heim nicht mehr bewohnbar

Das Feuer hatte demnach dort schon auf den Dachstuhl übergegriffen. Mit zwei Drehleitern hätten die Einsatzkräfte Schlimmeres verhindert.

Auch die Feuerwehr hatte erklärt, dass das durch Flammen und Rauch stark beschädigte Gebäude vorerst nicht mehr bewohnbar ist. Nach ihren Angaben vom Wochenende sind weitere 57 Bewohner des Gebäudes, die nicht verletzt wurden, davon betroffen.

Sie seien in freien Unterkünften in umliegenden Gebäuden der Liegenschaft in Langenfeld untergebracht worden. An der Brandstelle waren mehr als 135 Einsatzkräfte vor Ort. Der Einsatz dauerte mehr als drei Stunden.

Zum ersten Brandort laufen ebenfalls Ermittlungen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Beide Brandorte auf dem Gelände würden am Mittwoch von einem Brandsachverständigen in Augenschein genommen.

Titelfoto: Tim Oelbermann/dpa

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