Lauter Knall weckt Anwohner: Baum stürzt auf Oberleitung - die Ursache ist schnell gefunden
Neuss - Ein unsanftes Erwachen aus dem nächtlichen Schlaf erlebten Anwohner in Neuss und alarmierten kurz darauf die Feuerwehr. Ein großer Baum war auf eine Oberleitung der Straßenbahn gekracht, es folgte ein komplizierter Einsatz.
Die Kameraden waren eigenen Angaben zufolge am frühen Samstagmorgen gegen 4.40 Uhr in die Oberstraße alarmiert worden.
Schon nach wenigen Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte vor Ort ein und sahen sich "einer komplexen Einsatzlage" gegenübergestellt, wie es hieß. Denn durch die Wucht des umgestürzten rund 15 Meter langen Baumes waren mehrere Befestigungsseile der Oberleitung aus ihrer Verankerung gerissen worden.
"Der noch immer stromführende Fahrdraht war auf einer Strecke von rund 50 Metern heruntergefallen", erklärte ein Feuerwehrsprecher.
Die Oberleitung wurde daher umgehend vom Netz genommen, ehe die Einsatzkräfte den Baum und die eigentliche Schadensstelle begutachten konnten. Anschließend wurde in Absprache mit der Rheinbahn entschieden, den Baum gemeinsam mit dem Grünflächenamt der Stadt Neuss Stück für Stück abzutragen, um die Oberleitung freizulegen.
Ein aufwendiges Unterfangen, das mehrere Stunden in Anspruch nahm! So konnte die Strecke erst gegen 14 Uhr wieder für den Verkehr freigeben werden. "Während der Maßnahmen war die Oberstraße komplett gesperrt, auch einige Hauseingänge mussten geschlossen werden, da der Baum auch hier den Weg versperrte", so der Sprecher.
Doch wie war es überhaupt zum Sturz des Baumes gekommen?
Baum war wohl von schädlichem Pilz befallen
Die Experten des Grünflächenamtes begannen umgehend mit der Ursachenforschung und kamen rasch zu einem ersten Ergebnis, wie die Kameraden weiter berichteten.
So ließe sich nach derzeitigem Erkenntnisstand sagen, dass der Baum vom sogenannten Hallimasch Pilz befallen war. Dabei handelt es sich um eine schädliche Pilzart, die den Baum von innen zersetzt.
Die daraus hervorgegangenen Schäden seien von außen nicht sichtbar gewesen, sodass der 15-Meter-Koloss schließlich ohne äußere Einwirkung - und ohne Vorwarnung! - umstürzte.
Insgesamt war die Neusser Feuerwehr mit 14 Kräften im Einsatz. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Titelfoto: Feuerwehr Neuss