Kiosk-Explosion in Düsseldorf: Ermittler finden erschreckende Hinweise auf Brandbeschleuniger

Düsseldorf - Nach der Explosion und dem verheerenden Feuer in einem Wohn- und Geschäftshaus in Düsseldorf mit drei Toten am Donnerstag (16. Mai) haben Ermittler tragische Details herausgefunden.

In der Nacht zu Donnerstag (16. Mai) waren etliche Rettungskräfte in Düsseldorf-Flingern vor Ort, um sich um die 16 Verletzten zu kümmern.
In der Nacht zu Donnerstag (16. Mai) waren etliche Rettungskräfte in Düsseldorf-Flingern vor Ort, um sich um die 16 Verletzten zu kümmern.  © Patrick Schüller

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitagnachmittag gemeinsam bekannt gegeben hatten, habe man im Rahmen der Ermittlungen Hinweise auf den Einsatz von Brandbeschleuniger gefunden.

Man ermittele nun "wegen Brandstiftung und Mordes", teilte Staatsanwalt Martin Stücker am Freitagabend mit.

Den Angaben zufolge soll das entdeckte Benzin im Kiosk verschüttet worden sein. Daraufhin soll es sich offenbar bis ins Treppenhaus ausgebreitet haben.

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Um zu überprüfen, ob wegen der Explosion eine Straftat oder ein Unglück vorliegt, setzte die Polizei neuerdings sogar eine Mordkommission ein.

Die Detonation hatte sich am frühen Donnerstagmorgen in einem sechsstöckigen Haus ereignet. Von einem Kiosk im Erdgeschoss hatte sich rasch ein Feuer ausgebreitet. 16 Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich.

Einer der Toten wurde in einer Wohnung, zwei weitere im Treppenhaus entdeckt.

Staatsanwaltschaft schließt Fremdeinwirkung von außen nicht aus

Um das heftige Feuer unter Kontrolle zu kriegen, setzte die Feuerwehr unter anderem Drehleitern ein.
Um das heftige Feuer unter Kontrolle zu kriegen, setzte die Feuerwehr unter anderem Drehleitern ein.  © Patrick Schüller

Nachdem zunächst ein 55-Jähriger identifiziert werden konnte, sind nun auch die zwei anderen Opfer identifiziert.

Demnach handelt es sich dabei um einen 18- sowie 48-Jährigen. Der 48-Jährige soll Angaben zufolge der Ehemann der Kioskpächterin gewesen sein.

Untersuchungen haben außerdem ergeben, dass die beiden Bewohner des Hauses in Folge einer Rauchgasvergiftung gestorben seien.

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Nach wie vor kann die Justiz eine Fremdeinwirkung von außen nicht ausschließen. Weitere Untersuchungen der Sachverständigen sollen weitere Klarheit bringen.

An der Einsatzstelle hatten sich am Donnerstagmorgen dramatische Szenen abgespielt. Als die Feuerwehr an dem brennenden Haus eintraf, machten auf Balkonen schon Menschen auf sich aufmerksam, die nicht mehr durch das Treppenhaus fliehen konnten. Sie wurden mit Drehleitern in Sicherheit gebracht.

Erstmeldung von 6.43 Uhr, zuletzt aktualisiert um 18.23 Uhr

Titelfoto: Patrick Schüller

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