Jugendclub geht in Flammen auf: Waren hier Rechtsextreme am Werk?
Göda - In der Nacht auf Sonntag ging das Haus des Jugendclubs in Göda (Landkreis Bautzen) in Flammen auf. Nach ersten Erkenntnissen waren hier Brandstifter und Vandalen am Werk - vermutlich mit rechtsextremem Hintergrund. Es ist nicht das erste Mal, dass die Jugendlichen ihr Gebäude verlieren.
Als die Feuerwehr gegen 1.20 Uhr auf der Seitschener Straße eintrafen, drang bereits dichter Rauch aus dem kleinen Clubhaus am Stausee. Fenster barsten, Flammen schlugen den Einsatzkräften entgegen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Göda, Prischwitz-Nedaschütz sowie Birkau-Spittwitz machten sich von mehreren Seiten daran, den Brand schnellstmöglich zu löschen.
Doch das war gar nicht so einfach, da sich die Flammen bereits vom Inneren des Gebäudes bis weit auf das Dach ausgebreitet hatten. Während der ersten Löscharbeiten und dem Aufbau der Wasserversorgung bemerkte man, dass auch der Vorbau des benachbarten Dorfclubs brannte.
Bilder zeigen hohe Flammen und Berge von Rauch, die von zahlreichen Einsatzkräften mit Wasserschläuchen bekämpft werden.
Bislang ist die genaue Brandursache unklar, so ein Sprecher der Polizeidirektion Görlitz auf Anfrage. Die Vermutung der Brandstiftung liegt jedoch nahe. Grund dafür sind unter anderem zertretene Türen und eine Menge Schmierereien. "Wir haben hier mehrere Schmierereien an der Wand, darunter auch verfassungsfeindliche Parolen", erklärte der Polizeisprecher.
Mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, mussten die Jugendlichen mit ansehen, wie ihr Dorfclub von den Flammen verschlungen wurde. Nun steht kein Stein mehr auf dem anderen, das Dach ist eingestürzt, im Inneren herrscht Chaos. Alles ist mit Ruß bedeckt.
Clubhaus brannte schon einmal - und war gerade erst wiederaufgebaut!
Der Brand ist ein besonders harter Rückschlag für die Dorfjugend und alle Verantwortlichen des Clubs. Erst im April 2020 stand ihr Clubhaus in Brand, auch damals entstand ein hoher Sachschaden. In den letzten vier Jahren war das Häuschen mit viel Fleiß und Liebe wiederaufgebaut worden. Nun stehen die Jugendlichen wieder vor einem Trümmerhaufen.
Der Sachschaden liegt bei etwa 140.000 Euro, so der Polizeisprecher weiter und erklärte: "Alles Weitere wird ein Brandursachenermittler am Montag untersuchen." Die Ermittlungen zur Feuerursache und den verfassungsfeindlichen Schmierereien hat die Polizei bereits aufgenommen.
Titelfoto: Montage: RocciPix (2)