Notruf aus England gibt deutschen Einsatzkräften Rätsel auf und rettet schließlich ein Leben
Rheingau-Taunus-Kreis - Ein mysteriös erscheinender Notruf aus England hat am Abend des gestrigen Donnerstags den Rettungsdienst im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis in Atem gehalten.
Letztlich führte der Anruf die Einsatzkräfte zu einem rumänischen Lkw-Fahrer, der einen Schlaganfall erlitten hatte, von der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit und ins Krankenhaus gebracht wurde.
Aber der Reihe nach: Wie ein Sprecher der Feuerwehr am heutigen Freitag berichtete, war der Notruf gegen 22 Uhr eingegangen. Ein englischsprachiger Mann hatte einen Schlaganfall gemeldet.
Daraufhin versuchte die Leitstelle zu orten, woher der Anruf kam. Das stellte sich jedoch als schwierig heraus, da nicht aus einem deutschen Mobilfunknetz angerufen worden war.
Kurz darauf ging auch ein weiterer Notruf in rumänischer Sprache ein, der wegen der Sprachbarriere aber nicht verstanden wurde.
Eine Stunde nach dem Notruf war der 37-Jährige im Krankenhaus
Nach dem Schlaganfall des 37-jährigen Lasterfahrers aus Rumänien hatte das Notrufsystem seines Fahrzeugs eine Rettungsleitstelle in England erreicht. Dort konnte man den Standort des Brummis – leider nur halbwegs genau – über GPS orten.
Da dieser sich auf der A3 auf der Strecke von Köln nach Frankfurt befand, rief ein Mitarbeiter der Rettungsleitstelle in England kurzerhand die Kollegen in Köln an. Diese erkannten, dass der Standort des Lasters in den Zuständigkeitsbereich der Leitstelle im Rheingau-Taunus-Kreis fiel, wohin der Anruf dann weitergeleitet worden war.
Als sich dies aufgeklärt hatte, konnte schließlich ein Rettungswagen zu dem ermittelten Ort geschickt werden.
Da der Fahrer durch den erlittenen Schlaganfall weitgehend bewegungsunfähig war, musste er von der Feuerwehr aus der Fahrerkabine befreit werden.
Etwa eine Stunde nach dem ersten Notruf konnte der 37-Jährige schließlich – dank der professionellen Zusammenarbeit aller beteiligten Leitstellen, wie der Feuerwehrsprecher betonte – in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Titelfoto: Marcel Kusch/dpa