Feuer zerstört Lausitzer Reitertradition: Sechs Pferde sterben
Wittichenau - Ein Feuer hat in Ostsachsen eine Reitertradition zerstört: André Schlegel (43), einer der erfolgreichsten Springreiter der Lausitz und Mitorganisator der bekannten Wittichenauer Oster-Prozession, verlor bei einem Scheunenbrand alle Pferde.
Es war kurz nach Mitternacht am heutigen Montagmorgen, als meterhohe Flammen den Himmel über Brischko erhellten.
Auf dem Reiterhof von André Schlegel brannte die als Pferdestallung und Strohlager genutzte Scheune hinterm Reitplatz plötzlich lichterloh.
"Das Gebäude stand in Vollbrand, an die Tiere war kein Rankommen mehr", berichtet der Wittichenauer Feuerwehrchef Thomas Werner.
Rund 60 Feuerwehrleute der umliegenden Ortswehren und der Berufswehr Hoyerswerda kämpften bis in den Morgen gegen die Flammen.
Sechs Pferde starben bei dem Brand. Neben Einstelltieren auch Schlegels eigene Turnierpferde Kolett und Kira, mit denen er in den letzten Jahren bei lokalen Springturnieren erfolgreich war.
Ist dies das Ende der Reiter-Dynastie Schlegel?
Schockiert stand der Dachdecker während der Löscharbeiten vor den Trümmern seiner sportlichen Existenz. "Ich weiß nicht wie es weitergeht, ob ich mit dem Reitsport weitermache", sagte Schlegel TAG24 tieftraurig.
Ein Aus wäre nicht nur für den Reitsport der Lausitz und Schlegels Heimverein RSV Wittichenau ein herber Verlust. Sondern auch für die berühmten Wittichenauer Osterprozessionen. Denn die von Vater Paul (71) und Onkel Benno (†2021) begründete Reiter-Dynastie Schlegel ist seit Jahrzehnten Teil der Tradition und organisiert die Pferde für das Kreuzreiten.
Wie es zur Brandkatastrophe kam, kann sich der Reiterhof-Chef nicht erklären. Laut Polizei ist die Brandursache bislang unklar.
Erstmeldung: 3. Oktober, 9.01 Uhr; aktualisiert um 18.56
Titelfoto: Henry Gbureck