Feuer in Chemiefabrik: Fünf Einsatzkräfte verletzt, immer wieder kleinere Explosionen
Braunschweig - Großeinsatz in Braunschweig: Dort kam es am Nachmittag zu einem verheerenden Brand in einer Chemiefabrik am Schöppenstedter Turm. Fünf Einsatzkräfte wurden verletzt. Es herrschte Lebensgefahr, Anwohner wurden evakuiert.
Das Feuer sei am Dienstagmittag ausgebrochen. In Brand geraten seien vor allem brennbare Flüssigkeiten und Lösungsmittel.
In einem Umkreis von einem Kilometer wurde eine Sperr- und Evakuierungszone eingerichtet. Anwohner wurden gebeten, das Gebiet so schnell wie möglich zu verlassen.
Auch die Polizei Braunschweig teilte auf sozialen Netzwerken mit, dass Lebensgefahr bestehe. Warn-Apps wie NINA hatten für die gesamte Stadt eine Warnmeldung vor Brandgasen und einer Explosionsgefahr herausgegeben.
Erste Löschvorgänge zeigten Erfolg. "Der Brand wird augenscheinlich kleiner", teilte die Polizei am Nachmittag mit. Zudem sei die aufsteigende Rauchsäule nicht mehr so dunkel wie zu Beginn.
Gegen 19 Uhr wurde die Evakuierungs- und Sperrzone aufgehoben. Die in der Nähe vorbeiführende A39 musste komplett gesperrt werden. Im Stadtgebiet kam es zu Staus.
Explosionen bei Feuer in Braunschweig: Fünf Einsatzkräfte verletzt
Während der Löscharbeiten sei es immer wieder zu kleineren Explosionen gekommen, teilte Christian Längle von der Feuerwehr Braunschweig mit.
Aus diesem Grund habe man zwischenzeitlich die Löscharbeiten eingestellt und einen Sicherheitsabstand eingehalten.
Bei dem Einsatz wurden bisher fünf Einsatzkräfte leicht verletzt. Darunter zwei Feuerwehrmänner und drei Polizisten. Diese kamen anschließend zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.
Zusätzlich warnt die Stadt vor den Bächen Wabe und Mittelriede. Das Betreten und das Entnehmen von Wasser für das Bewässern oder zum Trinken für Menschen und Tiere wird nicht empfohlen.
Ersten Erkenntnissen zufolge sei Löschwasser mit Brandrückständen dort hineingelaufen.
Wie es genau zu dem Feuer kam, ist noch nicht bekannt.
Warnungen für Sachsen-Anhalt: Rauchwolke lässt Aceton frei
Während sich die Gefahrenlage in und um Braunschweig reduzierte, ereilte die Landkreise Börde, Harz und Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt eine neue Warnmeldung.
Aufgrund des Windes zog die beim Feuer aufsteigende Rauchwolke in Richtung Osten weiter. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe teilte mit, dass es dabei zur Freisetzung von Chemikalien kommen könnte.
Bislang sei ein Austritt von Aceton festgestellt worden.
Erstmeldung um 18.14 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.47 Uhr
Titelfoto: Screenshot/Instagram/feuerwehr.braunschweig