Riesige Explosion in Leverkusen! Zweites Todesopfer gefunden, viele Verletzte

Leverkusen - In Leverkusen-Bürrig hat es gegen 9.50 Uhr eine große Explosion gegeben. Mindestens zwei Menschen starben, 31 Werkarbeiter wurden verletzt. Fünf weitere Menschen galten am Abend noch als vermisst. Eine riesige schwarze Rauchwolke stieg über dem Stadtteil auf. Die Feuerwehr Leverkusen gab eine Warnung über die Warn-App Nina mit der Gefahrenstufe "Extreme Gefahr" heraus.

Die Explosion in Leverkusen war so heftig, dass Löcher in die Wand eines Industriegebäudes gerissen wurden.
Die Explosion in Leverkusen war so heftig, dass Löcher in die Wand eines Industriegebäudes gerissen wurden.  © Miklos Laubert

Der Explosionsort ist eine Müllentsorgungsanlage am Chempark Leverkusen in Bürrig, wie Radio Leverkusen meldete.

Die Feuerwehr warnte vor Ort und per Warn-App Nina des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

"Schließen Sie Türen und Fenster, gehen Sie in ein Gebäude, rufen Sie die 112 nur an, wenn Sie Angaben zum Geschehen machen können", hieß es in der ersten Warnung.

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Um 10.28 Uhr wurde die Warnung wiederholt. "Insbesondere Bürrig, Rheindorf, Opladen sind betroffen."

Nach Angaben des Chempark-Betreibers Currenta ist die Werkfeuerwehr im Einsatz.

Der Chempark ist nach eigenen Angaben einer der größten Chemieparks Europas.

An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt.

Update, 19.16 Uhr: Zweites Todesopfer entdeckt

Am Abend ist ein zweites Todesopfer entdeckt worden, wie Currenta mitteilte. Eine weitere Person befinde sich zudem weiterhin in Lebensgefahr. Fünf Menschen würden derzeit noch vermisst.

"Meine Gedanken sind bei den Verletzten und Angehörigen. Die Suche nach den Vermissten läuft weiter auf Hochdruck. Leider schwindet die Hoffnung, sie lebend zu finden zusehends", so Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Für einen weiteren Menschen kam jede Hilfe zu spät. Nach der Explosion wurde das zweite Todesopfer entdeckt.
Für einen weiteren Menschen kam jede Hilfe zu spät. Nach der Explosion wurde das zweite Todesopfer entdeckt.  © Oliver Berg/dpa

Update, 18.47 Uhr: Gefährlicher Tank von Feuerwehr gesichert

Nach dem Brand im Leverkusener Chempark bestand nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (68, CDU) bei einem zweiten Tank Explosionsgefahr.

Der Tank habe 100.000 Liter hochentzündliche, giftige Abfallstoffe enthalten, sagte Reul am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Nach Reuls Angaben waren rund 300 Feuerwehrleute im Einsatz.

In dem Tank-Depot lagerten laut Auskunft während der Pressekonferenz am Nachmittag insgesamt drei Tanks mit Lösungsmitteln.

Sie waren nach ersten Informationen mit jeweils 200.000 bis 300.000 Litern Lösungsmitteln gefüllt und haben eine Gesamtkapazität von 300 bis 400 Kubikmeter je Tank.

Update, 17.50 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dankt Rettern

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) hat nach der Explosion im Chempark Leverkusen Familien und Mitarbeitern sein Mitgefühl ausgesprochen.

Er dankte auch den Rettungskräften, "die durch ihren mutigen Einsatz Schlimmeres verhindert" hätten und weiter unter Hochdruck nach Vermissten suchten, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Update, 16.18 Uhr: Zahl der Verletzten erhöht sich deutlich

Die Polizei Köln hat die neuesten Informationen zur Anzahl der Verletzten mitgeteilt.

"Stand 16 Uhr werden 31 verletzte Mitarbeiter medizinisch versorgt, fünf von ihnen erlitten schwere Verletzungen und werden intensivmedizinisch versorgt", teilte ein Sprecher mit. Damit erhöhte sich die Zahl der Verletzten deutlich.

Weiterhin gelten vier Menschen als vermisst, ein Mensch wurde tot geborgen.

"Aussagen zur Identität, Alter und den Todesumständen wird die Polizei zum Schutz der Angehörigen nicht veröffentlichen", teilte ein Sprecher mit.

Aktuell ist die Feuerwehr weiterhin im Einsatz. Erst nach Abschluss des Einsatzes werden die Brandspezialisten der Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Ursache der Explosion aufnehmen können.

Update, 15.52 Uhr: Weitere Warn-Infos der Stadt Leverkusen

Im Stadtteil Leverkusen-Bürrig sollen Anwohner zur Vorsicht weiterhin Fenster und Türen geschlossen halten. Dies teilte eine Sprecherin der Stadt mit.

Für das übrige Stadtgebiet von Leverkusen wurde diese Warnung aufgehoben.

Aktuell seien keine erhöhten Schadstoffbelastungen in der Luft messbar, hieß es.

Update, 15.01 Uhr: Explosion kilometerweit messbar

Die Erschütterung bei der schweren Explosion im Leverkusener Chempark ist am Dienstag auch noch viele Kilometer entfernt zu spüren gewesen. Mehrere Stationen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen hätten die Explosion gemessen - sogar bis zu einer Entfernung von 40 Kilometer.

Dies teilte ein Seismologe der Nachrichtenagentur dpa mit.

Update, 14.35 Uhr: Obst und Gemüse aus Gärten abwaschen

Nach der schweren Explosion hat die Stadt Leverkusen vorsorglich Spielplätze in den Stadtteilen Bürrig und Opladen geschlossen.

Die Messwerte seien aktuell im "grünen Bereich", hieß es. Die Schließung erfolge als Vorsichtsmaßnahme.

Gleichzeitg bat die Stadt darum, Obst und Gemüse aus dem Garten gut abzuwaschen.

Falls sich Rückstände und Ruß-Niederschlag auf den Grundstücken und Straßen finden, können sich die Menschen an eine Telefon-Hotline (0214 406-33333) wenden.

Update, 14.24 Uhr: Lebensgefährlich Verletzter in Kölner Klinik

Ein lebensgefährlich Verletzter wurde in eine Kölner Klinik gebracht. Sein Zustand sei kritisch.

Update, 14.22 Uhr: Gefährdungslage dauert an, Feuerwehr weiter im Einsatz

Chempark-Leiter Lars Friedrich sagte bei einer ersten Pressekonferenz: "Die Gefährdungslage dauert an, es ist aber keine akute Gefährdungslage." Die Kameraden seien weiter vor Ort.

Zur Zusammensetzung der Explosionswolke konnte er noch keine Angaben machen. Hierzu lägen noch keine Analysen der Feuerwehr vor.

Auch zur Ursache für die große Explosion machte er noch keine Aussage, da der Rettungseinsatz der Feuerwehr noch laufe.

Update, 14.17 Uhr: Oberbürgermeister spricht sein Beileid aus

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) sprach sein Beileid aus: "Die Gedanken der Stadt Leverkusen sind bei der Familie des getöteten Mitarbeiters."

Der Oberbürgermeister habe die Explosion selbst gespürt, sagte er bei einer Pressekonferenz. "Es war eine gewaltige Detonation."

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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