Riesige Explosion in Leverkusen! Zweites Todesopfer gefunden, viele Verletzte
Leverkusen - In Leverkusen-Bürrig hat es gegen 9.50 Uhr eine große Explosion gegeben. Mindestens zwei Menschen starben, 31 Werkarbeiter wurden verletzt. Fünf weitere Menschen galten am Abend noch als vermisst. Eine riesige schwarze Rauchwolke stieg über dem Stadtteil auf. Die Feuerwehr Leverkusen gab eine Warnung über die Warn-App Nina mit der Gefahrenstufe "Extreme Gefahr" heraus.
Der Explosionsort ist eine Müllentsorgungsanlage am Chempark Leverkusen in Bürrig, wie Radio Leverkusen meldete.
Die Feuerwehr warnte vor Ort und per Warn-App Nina des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
"Schließen Sie Türen und Fenster, gehen Sie in ein Gebäude, rufen Sie die 112 nur an, wenn Sie Angaben zum Geschehen machen können", hieß es in der ersten Warnung.
Um 10.28 Uhr wurde die Warnung wiederholt. "Insbesondere Bürrig, Rheindorf, Opladen sind betroffen."
Nach Angaben des Chempark-Betreibers Currenta ist die Werkfeuerwehr im Einsatz.
Der Chempark ist nach eigenen Angaben einer der größten Chemieparks Europas.
An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt.
Update, 19.16 Uhr: Zweites Todesopfer entdeckt
Am Abend ist ein zweites Todesopfer entdeckt worden, wie Currenta mitteilte. Eine weitere Person befinde sich zudem weiterhin in Lebensgefahr. Fünf Menschen würden derzeit noch vermisst.
"Meine Gedanken sind bei den Verletzten und Angehörigen. Die Suche nach den Vermissten läuft weiter auf Hochdruck. Leider schwindet die Hoffnung, sie lebend zu finden zusehends", so Chempark-Leiter Lars Friedrich.
Update, 18.47 Uhr: Gefährlicher Tank von Feuerwehr gesichert
Nach dem Brand im Leverkusener Chempark bestand nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (68, CDU) bei einem zweiten Tank Explosionsgefahr.
Der Tank habe 100.000 Liter hochentzündliche, giftige Abfallstoffe enthalten, sagte Reul am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Nach Reuls Angaben waren rund 300 Feuerwehrleute im Einsatz.
In dem Tank-Depot lagerten laut Auskunft während der Pressekonferenz am Nachmittag insgesamt drei Tanks mit Lösungsmitteln.
Sie waren nach ersten Informationen mit jeweils 200.000 bis 300.000 Litern Lösungsmitteln gefüllt und haben eine Gesamtkapazität von 300 bis 400 Kubikmeter je Tank.
Update, 17.50 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dankt Rettern
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (60, CDU) hat nach der Explosion im Chempark Leverkusen Familien und Mitarbeitern sein Mitgefühl ausgesprochen.
Er dankte auch den Rettungskräften, "die durch ihren mutigen Einsatz Schlimmeres verhindert" hätten und weiter unter Hochdruck nach Vermissten suchten, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Update, 16.18 Uhr: Zahl der Verletzten erhöht sich deutlich
Die Polizei Köln hat die neuesten Informationen zur Anzahl der Verletzten mitgeteilt.
"Stand 16 Uhr werden 31 verletzte Mitarbeiter medizinisch versorgt, fünf von ihnen erlitten schwere Verletzungen und werden intensivmedizinisch versorgt", teilte ein Sprecher mit. Damit erhöhte sich die Zahl der Verletzten deutlich.
Weiterhin gelten vier Menschen als vermisst, ein Mensch wurde tot geborgen.
"Aussagen zur Identität, Alter und den Todesumständen wird die Polizei zum Schutz der Angehörigen nicht veröffentlichen", teilte ein Sprecher mit.
Aktuell ist die Feuerwehr weiterhin im Einsatz. Erst nach Abschluss des Einsatzes werden die Brandspezialisten der Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Ursache der Explosion aufnehmen können.
Update, 15.52 Uhr: Weitere Warn-Infos der Stadt Leverkusen
Im Stadtteil Leverkusen-Bürrig sollen Anwohner zur Vorsicht weiterhin Fenster und Türen geschlossen halten. Dies teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
Für das übrige Stadtgebiet von Leverkusen wurde diese Warnung aufgehoben.
Aktuell seien keine erhöhten Schadstoffbelastungen in der Luft messbar, hieß es.
Update, 15.01 Uhr: Explosion kilometerweit messbar
Die Erschütterung bei der schweren Explosion im Leverkusener Chempark ist am Dienstag auch noch viele Kilometer entfernt zu spüren gewesen. Mehrere Stationen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen hätten die Explosion gemessen - sogar bis zu einer Entfernung von 40 Kilometer.
Dies teilte ein Seismologe der Nachrichtenagentur dpa mit.
Update, 14.35 Uhr: Obst und Gemüse aus Gärten abwaschen
Nach der schweren Explosion hat die Stadt Leverkusen vorsorglich Spielplätze in den Stadtteilen Bürrig und Opladen geschlossen.
Die Messwerte seien aktuell im "grünen Bereich", hieß es. Die Schließung erfolge als Vorsichtsmaßnahme.
Gleichzeitg bat die Stadt darum, Obst und Gemüse aus dem Garten gut abzuwaschen.
Falls sich Rückstände und Ruß-Niederschlag auf den Grundstücken und Straßen finden, können sich die Menschen an eine Telefon-Hotline (0214 406-33333) wenden.
Update, 14.24 Uhr: Lebensgefährlich Verletzter in Kölner Klinik
Ein lebensgefährlich Verletzter wurde in eine Kölner Klinik gebracht. Sein Zustand sei kritisch.
Update, 14.22 Uhr: Gefährdungslage dauert an, Feuerwehr weiter im Einsatz
Chempark-Leiter Lars Friedrich sagte bei einer ersten Pressekonferenz: "Die Gefährdungslage dauert an, es ist aber keine akute Gefährdungslage." Die Kameraden seien weiter vor Ort.
Zur Zusammensetzung der Explosionswolke konnte er noch keine Angaben machen. Hierzu lägen noch keine Analysen der Feuerwehr vor.
Auch zur Ursache für die große Explosion machte er noch keine Aussage, da der Rettungseinsatz der Feuerwehr noch laufe.
Update, 14.17 Uhr: Oberbürgermeister spricht sein Beileid aus
Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) sprach sein Beileid aus: "Die Gedanken der Stadt Leverkusen sind bei der Familie des getöteten Mitarbeiters."
Der Oberbürgermeister habe die Explosion selbst gespürt, sagte er bei einer Pressekonferenz. "Es war eine gewaltige Detonation."
Update, 13.38 Uhr: Todesopfer nach Explosion geborgen
Bei der Explosion ist mindestens ein Mensch gestorben. Rettungskräfte der Werkfeuerwehr konnten einen vermissten Mitarbeiter nur noch tot bergen. Dies teilten der Chempark-Betreiber Currenta und die Stadt Leverkusen am Dienstagnachmittag mit.
"Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben", so der Chempark-Leiter Lars Friedrich.
Vier weitere Mitarbeiter gelten noch als vermisst. Insgesamt wurden 16 Mitarbeiter verletzt. Zwei davon schwer, wie die Stadt Leverkusen in einer ersten Bilanz mitteilte. Die Rettungsarbeiten liefen weiterhin unter Hochdruck.
Alle anderen Betriebe im Chempark wurden nach Betreiberangaben in einen sicheren Zustand gebracht.
Update, 13.32 Uhr: Autobahnen wieder freigegeben
Die Autobahnen rund um den Explosionsort sind wieder freigegeben. Dies teilte die Polizei Köln mit.
Damit sind wieder frei:
- Autobahnkreuz Leverkusen West.
- A1 beide Fahrtrichtungen, zwischen Autobahnkreuz Leverkusen und Köln-Nord.
Verkehrssperrungen in Leverkusen bleiben vorerst bestehen, hieß es.
Update, 13.12 Uhr: Brand im Tanklager gelöscht, Suche nach Vermissten läuft
Wie die Stadt Leverkusen mitteilte, ist der Brand im Tanklager des Entsorgungszentrum gelöscht worden. Die Kameraden der Feuerwehren setzen jetzt die Suche nach den fünf Vermissten fort.
Die Stadt bat Autofahrer weiterhin, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Update, 13.11 Uhr: Tanklager mit Lösungsmittel in Gefahr
Das Feuer nach Explosion breitete sich im Tanklager mit Lösungsmitteln aus. Dies teilte ein Sprecher von Currenta mit. Die Stadt Leverkusen teilte diese Information ebenfalls.
Eine Sprecherin der Stadt teilte zu dem Einsatz nach der Explosion mit: "Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war." Erst nach diesem wichtigen Einsatzschritt konnten die Kameraden mit voller Kraft löschen und retten.
Update, 12.59 Uhr: Weniger Rauch, keine Gefahr für Köln
Die Feuerwehr Köln gibt weiterhin Entwarnung für die südlich gelegene Großstadt. "Die fortgesetzten Messungen durch die Umweltschutzeinheiten haben keine Auffälligkeiten ergeben", hieß es.
Die Rauchentwicklung habe vor Ort deutlich abgenommen, bestätigte ein Sprecher der Feuerwehr.
Update, 12.47 Uhr: Großaufgebot vor Ort
Am Einsatzort sind die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zwei Rettungshubschrauber stehen auf dem Boden bereit, um Verletzte auszufliegen. Die Werkfeuerwehr und weitere Feuerwehren aus Leverkusen und Köln helfen.
Die Polizei ist nach TAG24-Informationen mit Ermittlern am Tatort, zusätzlich haben Beamte das Gebiet weiterhin weiträumig abgesperrt.
Update, 12.42 Uhr: Vier Schwerverletzte und zwölf weitere Verletzte in Leverkusen
Nach Angaben der Stadt Leverkusen wurden bislang vier Schwerverletzte und zwölf Verletzte gerettet.
Fünf Personen werden weiterhin vermisst.
Update, 12.40 Uhr: Warnung vor zweiter Explosion
Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeiger droht das Feuer auf ein weiteres Tanklager überzugreifen. So werden Anwohner vor einer möglichen zweiten Explosion gewarnt.
Die Stadt Leverkusen widersprach Gerüchten einer Evakuierung.
Update, 12.36 Uhr: Rauchwolke abgezogen, größerer Brand gelöscht
Nach TAG24-Informationen ist der erste Großbrand vor Ort weitgehend gelöscht. Der schwarze Rauch steigt nicht mehr auf. Die Feuerwehr ist aber weiterhin mit Löscharbeiten beschäftigt.
Update, 12.30 Uhr: Hotline für Anwohner eingerichtet
Für die Anwohner und Mitarbeiter wurde eine Hotline eingerichtet, die unter folgender Telefonnummer zu erreichen ist: Leverkusen 0214-2605 99333.
Update, 12.20 Uhr: Google zeigt Explosionsort bei Google Maps an
Auch Google hat die große Explosion in seinem Kartendienst Google Maps markiert und und als aktuelles Ereignis eingestuft.
Der Kartendienst hat den Ort mit einem Alarm-Zeichen markiert und warnt Anwohner.
Update, 12.14 Uhr: Warnung vor Rauch jetzt auch in Solingen
Die Warnung vor Rauch wurde jetzt auch auf das Stadtgebiet Solingen im Bereich Aufderhöhe und Ohligs erweitert.
"Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden", hieß es.
Es soll eine Warnung durch Sirenen im betroffenen Bereich geben, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe per Warn-App Nina mit.
Update, 12.08 Uhr: Neue Angaben zu Vermissten und Verletzten
Vom Chempark gibt es neue Angaben zu Verletzten und Vermissten. "Bei dem Ereignis wurden mehrere Mitarbeiter verletzt, mindestens zwei davon schwer. Sie befinden sich zurzeit in ärztlicher Behandlung. Momentan werden fünf Mitarbeiter vermisst."
Die Explosion geschah um 9.40 Uhr im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig im Chempark Leverkusen. Danach brach ein Feuer aus.
Update, 11.54 Uhr: Areal weiträumig abgesperrt
Nach Angaben des WDR könnte sich die Explosion im Tanklager am Entsorgungszentrum ereignet haben. Offizielle Angaben zur Ursache gibt es aber noch nicht. Beamte der Polizei und die Kameraden der Feuerwehr sind mitten im Großeinsatz.
Das Areal ist weiträumig abgesperrt.
Update, 11.46 Uhr: Mehrere Verletzte bestätigt
Laut Polizei Köln gibt es mehrere Verletzte. Die Lage sei noch unübersichtlich. Autofahrer werden gebeten, die Straßen freizuhalten.
"Meiden Sie großräumig den Bereich. Wir brauchen vor Ort alle Rettungswege", teilte die Polizei mit.
Update, 11.39 Uhr: Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte im Großeinsatz
Nach der Explosion seien Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei aktuell im Großeinsatz, erklärte die Polizei.
Die Explosion ereignete sich nicht auf dem Kerngelände des Chemparks, sondern im Bereich der Deponie und Verbrennungsanlage in Leverkusen-Bürrig, wie der Betreiber mitteilte.
Update, 11.32 Uhr: Anwohner in Sorge
In den sozialen Medien wünschen Anwohner und Werksmitarbeiter den Feuerwehrleuten einen erfolgreichen Einsatz. "Ich drücke allen Kollegen und Einsatzkräften die Daumen, dass es keine größeren Personenschäden gibt. Ich bin in Gedanken bei Euch. Passt auf Euch auf", heißt es in einem Beitrag unter der Warnung des Chempark-Betreibers Currenta.
Eine anderer User schrieb: "Ich hoffe doch, dass es all unseren Kollegen und Einsatzkräften soweit gut geht und es nur beim Materialschaden bleibt!"
Update, 11.22 Uhr: Polizei wiederholt Warnung
Auch die Polizei warnt die Anwohner. Sie werden dringend gebeten, sich "vorsorglich in geschlossene Räume zu begeben und Fenster und Türen geschlossen zu halten."
Update, 11.13 Uhr: Polizei sperrt Autobahnen bei Leverkusen ab
Autobahnen rund um die Explosionen werden teilweise gesperrt.
- Die A1 zwischen Köln-Niehl und Kreuz Leverkusen ist in beide Richtungen abgesperrt.
- Das Autobahnkreuz Leverkusen-West wird ebenfalls vollgespertt.
Die Polizei bittet Autofahrer, Leverkusen weiträumig zu umfahren.
Update, 11.09 Uhr: Polizei mit vielen Beamten vor Ort
Das Ausmaß und die Ursache sind aktuell noch nicht bekannt. Dies teilte die Polizei Köln am Dienstagvormittag mit. "Die Polizei ist mit vielen Einsatzkräften vor Ort und klärt die Situation."
Update, 11.06 Uhr: Explosion erzeugte "krassen Knall"
Die Stadt Leverkusen berichtete um kurz nach 10 Uhr von der Explosion. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Chempark-Betreieber Currenta gerade mitteilt, dass es aus unbekannter Ursache zu der großen Explosion gekommen sei.
Die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr und der Luftmesswagen sind im Einsatz. Zeugen berichteten von einem "krassen Knall" und einer weithin hörbaren Explosion.
Update, 10.56 Uhr: Videos zeigen enorme Rauchwolke nach Explosion
Mehrere Zeugen haben die riesige Rauchwolke nach der Detonation gefilmt. Die Videos zeigen eine Dutzende Meter hohe Rauchwolke.
Anwohner berichteten von einem lauten Knall, der weit zu hören war. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa