Von Anke Brod
Brandis - Im Brandiser Ortsteil Beucha (Landkreis Leipzig) bebten am Wochenende die Wände. Anwohner riefen dort am Samstagabend gegen 20.03 Uhr wegen einer "heftigen Explosion" besorgt nach Feuerwehr und Polizei. Die von ihnen wahrgenommene Detonation sollte aus Richtung des Steinbruches in der Kleinsteinberger Straße gekommen sein. Am Sonntagmorgen, um 5.30 Uhr, erfolgte demnach die nächste Erschütterung. Was war passiert?
Unter dem Stichwort "Explosion/Einsturz" rückten die Freiwilligen Feuerwehren Beucha, Brandis und Polenz nebst Rettungsdienst und Polizei am Samstag sogleich eiligst in den Ort aus.
Die Wahrnehmung vieler Bürger in weiten Teilen Beuchas ließ Schlimmes vermuten: Den Schilderungen nach hatte eine "kriegsähnliche" Detonation "brummende Böden" und "wackelnde Schränke" verursacht.
Die Einsatzkräfte starteten daraufhin eine großflächige Lageerkundung und untersuchten akribisch neuralgische Punkte im Ort.
Nach einer Stunde brachen sie ihre obskure Mission schließlich ab. "Wir konnten keine Ursache für den Knall ausfindig machen", hieß es später im Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Beucha. Und: "Es wurden auch keine Schäden gemeldet."
Explodierten Böller im Steinbruch?
Auch Pressesprecherin Berit Wünscher von der zuständigen Polizeidirektion Leipzig resümierte auf TAG24-Anfrage: "Keine Feststellung."
Demnach hatte es nach der Alarmierung aus Beucha über "laute Knalle" mehrere Streifenfahrten in der Ortslage gegeben.
Am Montag erkundigte sich TAG24 bei der Beuchaer Niederlassung der Firma Ruppert GmbH und Co. KG nach möglichen Schäden in deren Granit-Steinbruch. Man wisse bislang nichts von dem Geschehen, hieß es von dort. Im Steinbruch habe man bis dato keine Schäden bemerkt.
Der Vorfall bleibt rätselhaft. Es gehört schon einiges dazu, wenn zum Samstagabend in einem sonst eher beschaulichen Ort gleich mehrere Feuerwehren nebst Polizei und Rettungswesen ausrücken müssen!
Sollte das beängstigende Treiben letztlich ein "Dummejungenstreich" mit illegaler Pyrotechnik gewesen sein, "sprengt" dies deutlich den zumutbaren Rahmen.
Nicht nur, dass am Samstag in Beucha viele Einsatzkräfte gebunden wurden – auch bergen hochexplosive Sprengsätze beim Hantieren eine enorme Gefahr für Leib und Leben!