"Das ist unsere Feuerwehr!": Große Solidarität nach Brand-Albtraum in Feuerwache

Stadtallendorf - Flammen zerstören im mittelhessischen Stadtallendorf eine fast neue Feuerwache und etliche Einsatzfahrzeuge. Unterstützt werden die Feuerwehrleute jetzt von allen Seiten. Für neue Fahrzeuge soll ein Zelt aufgebaut werden.

Die Feuerwache ist nach dem Brand zur noch eine Ruine. Als Übergangslösung soll nun eine Leichtbauhalle dienen.  © Andreas Arnold/dpa

Eine Woche nach dem Brand mit millionenschweren Schäden arbeiten die Feuerwehr und die Stadt an einer Übergangslösung. "Einsatzfähig ist die Feuerwehr schon seit Mittwochabend wieder", sagte der Stadtbrandinspektor Patrick Schulz.

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und andere Gemeinden hatten der Feuerwehr mit Leihfahrzeugen noch am Tag des Brandes wieder auf die Beine geholfen.

Mittlerweile sind die Feuerwehrleute in Stadtallendorf unter anderem wieder mit einer eigenen Drehleiter ausgerüstet. Nun machen sie sich bereit, mit ihren neuen Fahrzeugen in eine Leichtbauhalle einzuziehen.

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Ungefähr doppelt so groß wie ein Kirmes-Zelt, ausgestattet mit Toren für die Fahrzeuge: So beschrieb Schulz die provisorische Unterbringung, die jetzt aufgebaut werden soll.

Geplant sei, dass die Freiwillige Feuerwehr das Zelt in etwa acht bis zehn Tagen beziehen könne.

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Zahlreiche Spendenaktionen und Hilfsangebote

Noch immer ist es für die Feuerwehrleute schwer zu begreifen, was da vor einer Woche passiert ist.  © Andreas Arnold/dpa

Von Unternehmen, aber auch Vereinen, Bürgerinnen und Bürgern bekamen die Feuerwehrleute seit dem Brand am vergangenen Mittwoch Unterstützung.

So habe es ein Fußballspiel gegeben, dessen Eintrittsgelder nun gespendet würden, erzählte Bürgermeister Christian Somogyi (SPD). Unternehmen hätten den Feuerwehrleuten unterdessen angeboten, Räumlichkeiten kostenfrei nutzen zu dürfen.

Die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger in Stadtallendorf erlebte auch Kinderfeuerwehrwart Stefan Weitzel bei einer Spendenaktion der Kreiskinderfeuerwehr.

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Eigentlich sollte es am Wochenende ab 14 Uhr einen Waffelverkauf geben. "Um 11 standen schon die Ersten da und wollten Waffeln kaufen", erzählte Weitzel. "Es waren Hunderte von Menschen da, aus dem ganzen Landkreis. Die Leute sagen: Das ist unsere Feuerwehr."

Die Kinderfeuerwehr habe bei dem Feuer viel verloren. Mithilfe der Spenden könnten die Dinge ersetzt werden, die nicht von den Versicherungen abgedeckt seien - Spiele, Zelte, Schlafsäcke.

Geschätzter Schaden: 20 bis 24 Millionen Euro!

Vermutlich ein technischer Defekt soll das Feuer ausgelöst haben.  © Michael Rinde/dpa

Die Gerätehalle und dazu etliche Einsatzfahrzeuge brannten: Den Schaden, den die Flammen am vergangenen Mittwoch anrichteten, bezifferte der Landkreis bei einer ersten groben Schätzung mit etwa 20 bis 24 Millionen Euro.

Genaueres müssen Bürgermeister Somogyi zufolge Termine mit den Versicherungen klären, auch ein Gutachten eines Statikers stehe noch aus.

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