Fast 70 Hundewelpen und Katzenbabys aus Brandhaus gerettet: Illegale Tierzucht?
Oranienburg - In Oranienburg (Landkreis Oberhavel) hat am Samstag der Dachstuhl eines Einfamilienhauses gebrannt. Die Feuerwehr war im Großeinsatz - auch um die zahllosen Hundewelpen und Babykatzen zu retten, die sich im Brandhaus befanden.

Angaben der Feuerwehr zufolge ging der Alarm bei den Einsatzkräften gegen 14 Uhr ein. Das Feuer in dem Haus an der Germendorfer Straße hatte binnen kurzer Zeit den gesamten Dachstuhl erfasst. Eine große Rauchwolke war weithin sichtbar.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Die Bewohner des Hauses hatten sich zuvor schon eigenständig ins Freie retten können. Zwei von ihnen wurden offenbar verletzt, die Polizei geht jeweils von einer Rauchgasvergiftung aus.
Ein Feuerwehrmann bekam während des Einsatzes Kreislaufprobleme, ein weiterer wurde von einem Hund gebissen.
Denn der Einsatz sollte sich schnell als kein gewöhnlicher herausstellen, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete.
In dem Haus stießen die Einsatzkräfte nämlich auf zahlreiche Hunde und Katzen, viele davon im Babyalter. Laut Behördenangaben waren es 69 Tiere, die vor den Flammen gerettet werden mussten!

Dachstuhlbrand in Oranienburg: Veterinäramt eingeschaltet

Angesichts des ungewöhnlichen Fundes wurde auch das Veterinäramt eingeschaltet. Die Tiere sollen sich zum Teil in einem verwahrlosten Zustand befunden haben. Sie sollen auf umliegende Tierheime verteilt werden, wo sie erst einmal begutachtet werden müssen.
Die Löscharbeiten vor Ort gestalteten sich zunächst schwierig, da die Flammen auf weite Teile des Dachstuhls übergegriffen hatten. Inzwischen ist der Brand unter Kontrolle. Die Polizei vermutete am Nachmittag, dass das Feuer bei Dachstuhlarbeiten entstanden ist. Genaueres war zunächst nicht bekannt.
Auch zu der Frage, warum sich so viele Hunde und Katzen in dem Haus befanden, gibt es noch keine klare Antwort.
Obschon die schiere Masse an Tieren den Verdacht nahelegt, es könnte sich unter Umständen um eine illegale private Tierzucht handeln. Nach Abschluss der Löscharbeiten sollen Kriminaltechniker vor Ort ihre Arbeit aufnehmen.
Wegen der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner per Warn-App aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Germendorfer Straße war zwischenzeitlich voll gesperrt.
Titelfoto: 7aktuell.de | Philipp Neumann, Julian Stähle (Bildmontage)