Brand in sächsischem Tagebau: Doch Feuerwehr kann nicht ausrücken!

Boxberg (Oberlausitz) - "Ausrücken nicht möglich!" - Diese bittere Entscheidung musste die Freiwillige Feuerwehr Boxberg/Oberlausitz am heutigen Dienstagmorgen treffen. Eigentlich hätten die Kameraden bei der Bekämpfung eines Brandes im nahegelegenen Tagebau Nochten unterstützen sollen. Doch dazu kam es nicht.

Ortswehrleiter Felix Werner (27) kämpft seit Längerem mit Personal-Problemen.
Ortswehrleiter Felix Werner (27) kämpft seit Längerem mit Personal-Problemen.  © Christian Juppe

"Das Tanklöschfahrzeug unserer Ortsfeuerwehr wurde gegen 5.29 Uhr von der Regionalleitstelle Ostsachsen angefordert. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht genügend Personal", erklärte Ortswehrleiter Felix Werner (27) gegenüber TAG24.

Zum Führen des Fahrzeugs sei ein Maschinist mit entsprechender Ausbildung erforderlich, der zur frühen Stunde nicht aufgetrieben werden konnte.

"Die infrage kommenden Personen hatten ihre Arbeitsschicht bereits begonnen", so Werner. Die Regionalleitstelle hätte somit eine andere Ortsfeuerwehr alarmieren müssen.

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Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass die Boxberger einen Einsatz absagen mussten. Im Juli 2023 erschien bei einem Waldbrand nur eine Kameradin in der Wache. An ein Ausrücken war auch damals nicht zu denken.

"Seitdem konnten wir drei neue Kameraden als Hauptmitglieder dazugewinnen. Doch das reicht nicht. Wir brauchen dringend Personal", so der Appell des 27-Jährigen.

Freiwillige Feuerwehr vermeldet Personal-Probleme via Facebook

Brand im Tagebau Nochten: Das ist passiert

Am Dienstagmorgen kam es im Tagebau Nochten zum Brand an einer Kohlebandanlage. (Archivbild)
Am Dienstagmorgen kam es im Tagebau Nochten zum Brand an einer Kohlebandanlage. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

Wie das Energieunternehmen LEAG mitteilte, erfolgte die Alarmierung der Ortsfeuerwehr aufgrund eines brennenden Fließbands im Tagebau Nochten.

"Betroffen waren rund 20 Meter einer Kohlebandanlage, mit der die aus dem Oberflöz (Lagerstätte, Anm. d. Red.) gewonnene Kohle zum Kraftwerk Boxberg transportiert wird", erklärte LEAG-Sprecherin Kathi Gerstner (44) auf TAG24-Nachfrage.

Die Werksfeuerwehr habe den Brand ohne die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr innerhalb kurzer Zeit löschen können. Nach 30 Minuten hätten die Mitarbeiter wieder einrücken können.

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Die Kohleförderung und die damit verbundene Versorgung des Kraftwerks sei durch ein zweites Flöz sichergestellt gewesen.

Titelfoto: Christian Juppe

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