Brand in Mehrfamilienhaus: Feuerwehr rettet fünfköpfige Familie samt Säugling von Balkon
Grevenbroich - Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss) sind mehrere Menschen durch Rauchgase verletzt worden. Die Feuerwehr rettete eine fünfköpfige Familie von einem Balkon, weitere Bewohner brachten sich selbst in Sicherheit.
Wie ein Feuerwehrsprecher am Sonntag schilderte, waren die Einsatzkräfte am Samstagabend (4. November) gegen 19.30 Uhr von mehreren Bewohnern in die Straße Am Alten Hof im Stadtteil Noithausen alarmiert worden.
Das Treppenhaus war nach den Schilderungen der Mieter stark verqualmt, während sich noch mehrere Menschen in dem Haus befänden. Umgehend rückten rund 50 Kameraden daraufhin aufgrund der tendenziell lebensbedrohlichen Lage mit mehreren Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus, wie es hieß.
Vor Ort trafen die Kräfte auf einen nur wenige Häuser entfernt lebenden Feuerwehrmann, der den Brand bemerkt und sich bereits einen Überblick über die Situation verschafft hatte. Der Mann beruhigte die im Haus befindlichen Bewohner und verhinderte somit, dass weitere Personen durch den Brandrauch im Treppenhaus ins Freie zu flüchten versuchten.
Zudem wies er seine Kollegen nach deren Eintreffen direkt in die Situation ein, was die Rettungsmaßnahmen nochmal beschleunigt habe.
Vier Menschen kommen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in Klinik
"Während die Besatzung der Drehleiter sofort mit der Rettung einer fünfköpfigen Familie begann, die sich mit ihren drei Kindern, darunter einem Säugling, im 1. Obergeschoss auf einen Balkon geflüchtet hatte, gingen zwei weitere Trupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung und Personensuche ins Gebäude", schilderte der Sprecher den weiteren Verlauf des Einsatzes. Die Familie habe sich nach einer ersten Untersuchung vor Ort eigenständig zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus begeben.
Ein Bewohner brachte sich über seinen Balkon im Hochparterre eigenständig in Sicherheit. Vier weitere Personen hatten das Haus jedoch bereits vor Eintreffen der Kräfte durch das stark verrauchte Treppenhaus verlassen und dabei Brandrauch eingeatmet hatten. Ein Notarzt und Kräfte des Rettungsdienstes untersuchten die Bewohner, ehe sie mit Verdacht auf leichte Rauchgasvergiftungen zur weiteren Behandlung in Kliniken gebracht wurden.
Im Keller des Hauses stieß ein Atemschutztrupp unterdessen auf den Brandherd - einen Kinderwagen sowie ein Kinder-Fahrradanhänger, die aus bislang unklarer Ursache unter starker Rauchentwicklung in Brand geraten waren.
Feuerwehr entdeckt nach Löscharbeiten drei Katzen
Nachdem die Feuerwehrkräfte die Löscharbeiten abgeschlossen hatten, wurde das Gebäude entraucht und kontrolliert. Dabei stießen die Kameraden in einer Wohnung auf drei Katzen, die den Brand augenscheinlich glücklicherweise unverletzt überstanden hatten. Der Einsatz war damit nach rund zweieinhalb Stunden beendet.
Zur Schadenshöhe und zur Brandursache machte die Feuerwehr keine Angaben. Die Polizei übernahm die Ermittlungen.
Titelfoto: Bildmontage: Feuerwehr Grevenbroich