Missglücktes Experiment? Chemikalien-Unfall stellt Feuerwehr vor Herausforderung
Bad Schwalbach - Da hätte die Faszination für die Chemie um ein Haar für ein größeres Unglück gesorgt. Dieser Zwischenfall dürfte wohl auch einem angehenden Wissenschaftler bewiesen haben, dass das eigene Wohnzimmer wohl kaum der richtige Ort für Experimente ist.
Am Mittwochabend kam es in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Bad Schwalbach im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis zu einem Zwischenfall mit Chemikalien, der für einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr sorgte. Eine Gefahr für weitere Bewohner blieb dabei jedoch aus.
Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Rheingau-Taunus am frühen Donnerstagmorgen berichtete, habe sich der Zwischenfall gegen 20.45 Uhr ereignet. Da ging ein Notruf bei der zuständigen Feuerwehrleitstelle ein, in dem ein missglücktes Chemie-Experiment in einer Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus im Lenzhahner Weg gemeldet wurde.
Ersten Angaben nach hatte der 22 Jahre alte Mieter des Appartements in seinen vier Wänden mit mehreren Stoffen hantiert, wobei einer der genutzten Glasbehälter zerbrach und er sich an der Hand verletzte.
Aufgrund der unklaren Lage und der entsprechenden Herausforderung, die beim Austritt vorerst unbekannter Stoffe für die Brandmeister einhergeht, rückten neben der Polizei und der Feuerwehr aus Niedernhausen auch ein Gefahrstoffzug an.
Lagerung von Chemikalien in Privatwohnung in Bad Schwalbach mangelhaft
Während die Retter schnell Entwarnung für die restlichen Bewohner geben konnten, förderte eine Wohnungsdurchsuchung von Polizei und Feuerwehr zutage, dass der junge Mann die Chemikalien zwar auf legalem Wege erworben, viele von ihnen aber nicht sachgemäß gelagert hatte.
Eine Fachfirma nahm sich der Stoffe an und wickelte den Transport zu einer geeigneten Lagerstelle ab. Die Kriminalpolizei hat, vor allem in Bezug auf mögliche weitere Vergehen in Sachen Umweltdelikte, Ermittlungen aufgenommen.
Erst nach mehr als vier Stunden konnte der Einsatz mitten in der Nacht für beendet erklärt werden.
Titelfoto: Wiesbaden112/Robin von Gilgenheimb