Verzweifelte Suche unter Tage: 34-Jähriger in Stollen verschwunden

Annaberg-Buchholz - Es ist ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit: Seit Mittwochmorgen sind Feuerwehr und Rettungskräfte in einem Waldstück an der Sehmatalstraße in Frohnau im Einsatz. Denn in einem ehemaligen Silberstollen wird ein Schatzsucher (34) aus dem Erzgebirge vermutet.

Ein Spezialist des Höhenrettungszuges klettert in den Stollen.
Ein Spezialist des Höhenrettungszuges klettert in den Stollen.  © Niko Mutschmann

"Ein Anrufer hatte bemerkt, dass ein Stolleneingang illegal geöffnet wurde. Außerdem fand er in der Nähe ein Fahrrad und einen Rucksack und alarmierte gegen 9 Uhr die Einsatzkräfte", berichtete eine Polizeisprecherin.

Bisher wurde keine Vermisstenanzeige erstattet. "Es ist bekannt, dass der Mann sich öfter unter Tage aufhalten soll", erklärte Paul Reuter von der Feuerwehr Annaberg.

Spezialisten des Bergbau- und Höhenrettungszuges seilten sich daraufhin mit Hängegurten durch die schmale Öffnung des "Frisch-Glück-Stollens" ab, der sich nahe des Besucherbergwerks "Markus-Röhling-Stolln" befindet, um unter Tage nach dem Vermissten zu suchen.

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Anschließend durchkämmten sie die engen Gänge – bisher ohne Erfolg. Der Stollen besitzt mehrere Zugänge und soll über einen Kilometer lang sein.

Suche bisher erfolglos

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Bergwacht am ehemaligen Bergwerksstollen.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Bergwacht am ehemaligen Bergwerksstollen.  © Niko Mutschmann

Mittags musste der Einsatz für etwa drei Stunden unterbrochen werden, da etwa 50 Meter hinter dem Stolleneingang ein verdächtiger Gegenstand in einer blauen Dose entdeckt wurde.

"Es handelt sich um einen Zylinder aus Metall - offenbar selbst gebaut", erklärte ein Polizeisprecher.

Spezialkräfte des Landeskriminalamtes sicherten den Fund. Der Mann konnte bisher nicht gefunden werden, und auch das umliegende Waldgebiet wird weiterhin abgesucht.

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Im Einsatz sind neben Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst auch die Bergsicherung Schneeberg und die Bergwacht Oberwiesenthal.

Die Suchmaßnahmen dauern an, und die Sehmatalstraße bleibt vorerst voll gesperrt.

Titelfoto: Niko Mutschmann

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