Zehn Sekunden zu spät am BER: Eurowingsflieger landet in anderer Stadt

Berlin - Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben bzw. die Fluggesellschaft! Am Samstagabend befand sich ein Eurowings-Flieger aus Spanien bereits im Landeanflug auf Berlin, der Pilot aber startete noch einmal durch und landete stattdessen in Hannover - wegen einer Verspätung von wenigen Sekunden!

Eurowings will für die Kosten aufkommen.
Eurowings will für die Kosten aufkommen.  © Soeren Stache/dpa

Geplant war der Abflug für EW8531 von Alicante um 20.25 Uhr. Landen sollte der Airbus A321 um 23.25 Uhr, fünf Minuten vor Greifen des Nachtflugverbots.

Gestartet ist die Maschine aufgrund einer Verspätung allerdings erst um 21.33 Uhr, wie t-online.de nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) berichtet. Damit war klar: Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.

Am BER greift normalerweise ab 23.30 Uhr ein Nachtflugverbot. Dann darf weder ein Flugzeug starten noch landen. Es sei denn, der Flug ist, wie in diesem Fall, verspätet. Dann greift das Nachtflugverbot bis um Mitternacht.

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Dafür habe die Deutsche Flugsicherung (DFS) auch eine Landebahn freigegeben, berichtet t-online. Demnach lag es im Ermessen des Piloten, trotz der Verspätung noch rechtzeitig in Berlin zu landen. Der Pilot entschied sich dafür, es zu versuchen - und scheiterte denkbar knapp.

Die Maschine war bereits im Landeanflug auf den BER, startete dann aber doch noch durch. Er war dem Tagesspiegel zufolge gerade mal zehn Sekunden zu spät. Statt in der Hauptstadt landete der Flieger schließlich in Hannover - um 0.40 Uhr.

Gut zusehen: Das Flugzeug war schon im Landeanflug auf Berlin, flog dann aber noch die Schleife nach Hannover.
Gut zusehen: Das Flugzeug war schon im Landeanflug auf Berlin, flog dann aber noch die Schleife nach Hannover.  © Screenshot/FlightAware

Eurowings will Kosten übernehmen

Dabei hätte Eurowings auch nach Mitternacht noch in Berlin landen können. Allerdings wäre es eine teure Landung gewesen: Das Landen ohne Freigabe ist eine Ordnungswidrigkeit.

Doch auch so kommen Kosten auf die Fluggesellschaft zu. Eurowings kündigte an, die Bahnkosten der Passagiere für die Fahrt nach Berlin zu übernehmen. Das waren einige: t-online zufolge saßen 212 Passagiere im Flugzeug.

Kurios: Erst am Dienstag vor einer Woche gab es offenbar ein ähnliches Wettrennen gegen die Zeit. Auch da befand sich die Maschine im Anflug auf Berlin, nahm dann aber Kurs auf Hannover, wie man bei Flightaware sehen kann.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Screenshot/FlightAware

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