"Ich will zum ESC!": DIESEN Talenten nehmen Rea und Conchita die große Chance
Berlin - Mit der Castingshow "Ich will zum ESC!" geht Deutschland bei der Wahl des Künstlers, der uns beim "Eurovision Song Contest" am 11. Mai in Malmö vertritt, einen neuen Weg. 15 Talente treten vor Conchita Wurst (35) und Rea Garvey (50) an. Runde für Runde fliegen Acts raus. Und am Ende entscheidet Ihr, wer die Wildcard zum Vorentscheid bekommt.
"Songcontest ist für mich Weihnachten, Pride und Halloween in einem", beschreibt Österreicherin Conchita den ESC, den sie 2014 mit "Rise Like A Phoenix" gewann. Sie macht klar: "Die Stimme ist absolut im Vordergrund, aber die Personality ist genauso wichtig."
Rea ist vor den Castings auch schon aufgeregt: "Meine Hoffnung ist, dass wir irgendwann in dieser Halle stehen und unsere Kandidatin oder unser Kandidat auf der Bühne steht und für Deutschland performt."
Und dann geht's auch schon los.
Ich will zum ESC: Christos (20) aus Mindelheim
Mit seinem eigenen Song "Be Yourself" tritt der gebürtige Grieche als Erster vor die Jury.
Rea: "Das Lied find ich super. I don't know if it's strong enough for the Eurovision. Du hast schwach angefangen und bist stärker geworden." Zudem kritisiert er die Anordnung der drei im Song vorkommenden Sprachen.
Beide Coaches wollen den angehenden Erzieher, Conchita bekommt den Zuschlag.
Ich will zum ESC: Bibiane (26) aus Berlin
Bibiane hat einen Festival-Sommer auf der Bühne hinter sich, will mit der Acoustic-Version von Britney Spears' "Toxic" überzeugen.
Danach sagt Conchita: "Du musst nicht jedes Wort pantomimisch darstellen. Das, was von dir kommt, wenn du einfach nur dastehst, ist viel stärker als overacting."
Während Conchita passt, möchte Rea die Berlinerin im Team. Und dorthin geht's auch für sie.
Ich will zum ESC: Apollson (22) aus Regensburg
Apollson, der eigentlich Bruno heißt, hat gerade seine erste eigene Tour beendet. Vor die Coaches tritt er mit "Love On The Brain" von Rihanna.
Rea zweifelt, weil in Apollsons Stimme "noch keine Breite drin ist, die drin sein sollte. Ich weiß nicht, ob die ESC-Bühne deine Bühne ist." Conchita: "Gerade bei der Nummer ist die Kopfstimmenabteilung extrem wichtig, das macht den Song. Und den letzten Ton bist du mir zweimal schuldig geblieben."
Leider bekommt er keinen Zuschlag.
Ich will zum ESC: Anne (27) aus Hamburg
An das Queen-Meisterwerk "Don't Stop Me Now" wagt sich Anne. Conchita, die der Musical-Darstellerin von diesem Song abgeraten hätte, bezeichnet die 27-Jährige als "ein absolutes Original, davon gibt es nur sehr wenige auf der Welt".
Für Rea war "die Bühne war zu klein für dich", allerdings glaubt er auch: "Deine Liebe zum ESC ist größer als dein Gesang im Moment."
Somit schnappt sich Conchita die Hamburgerin und hievt sie in die nächste Runde.
Ich will zum ESC: Paul (26) aus Leipzig
Paul kommt mit "Out Of Time" angereist - ein Song der Band POULISH KID, von der er Frontmann ist.
Conchita hat er direkt umgehauen: "Nice, ich mag es, wie du performst und ich finde den Song extrem gut. Ich habe das Gefühl, das könnte kommerziell extrem erfolgreich sein." Den Refrain fand Rea etwas schwächer, aber: "Wenn nur zwei Personen vor dir sind und du schon so abgehst - I like that."
Rea schnappt sich das Talent für sein Team.
Ich will zum ESC: Jamina (19) aus Hamburg
Eine eigene Interpretation von "Creep" von Radiohead hat sich die Greenpeace-Aktivistin ausgesucht.
Conchita und Rea fanden Jaminas Anfang "relativ holprig" und "nicht kontrolliert".
Eine Zusage bekommt sie nicht. Doch die WG-Bewohnerin soll "mit der Kontrolle wiederkommen", findet Rea.
Ich will zum ESC: Esther (57) aus Delmenhorst
Esther, die ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiert, kommt mit einer eigenen Interpretation von Grace Jones' "Slave To The Rhythm" um die Ecke.
Conchita: "Man merkt, dass du weißt, was du tust. Aber wenn Personen so austrainiert sind, geht bei mir manchmal über die Performance das Gefühl verloren. Ich muss ehrlich sein: Du hast mich nicht so berührt."
Die 57-Jährige darf noch "What A Wonderful World" zum Besten geben. Und dadurch schafft sie es in Team Rea.
Ich will zum ESC: Sophie (32) aus Berlin
"Der ESC ist queer und weird - so bin ich auf jeden Fall auch", sagt die Transsexuelle, die in Bayern aufgewachsen ist.
Rea hat "absolute Gänsehaut", Conchita berührte das Poetische, sie fühle sich bei der Performance "zu Hause".
Sophie geht zu Conchita. Glückwunsch!
Ich will zum ESC: Luca (23) aus Berlin
Conchita ist optisch direkt verliebt, der Musicaldarsteller in "Die Schöne und das Biest" sehe "umwerfend" aus.
Mit Bruno Mars' "When I Was Your Man" kann der leidenschaftliche Fußballer überzeugen. Conchita ist jetzt erst recht in love: "Es fehlt nur eine Windmaschine und dann ist es vorbei."
Die schockverliebte Conchita erhält den Zuschlag, Rea geht leer aus.
Ich will zum ESC: Celina (22) aus Bonn
"Physical" von Dua Lipa soll Celina in die nächste Runde befördern.
Rea macht ihr nach dem Auftritt aber direkt einen Strich durch die Rechnung: "Manchmal hat man von sich ein komplett anderes Bild, als es da ist. Du singst, als würdest du direkt vor der Mauer stehen, die du durchbrechen möchtest."
Auch Conchita gibt der Halbitalienerin eine Absage: "Wenn du auf der Bühne stehst, muss Hemmungslosigkeit angesagt sein. Ich glaub' nicht, dass wir das heute gesehen haben."
Ich will zum ESC: Sven (34) aus Essen
Der im Arbeitsleben völlig weitgefächerte Sven findet: "Es wird Zeit, dass wieder ein Normalo für Deutschland beim ESC antritt."
Conchita hat er mit "Beggin'" von Maneskin umgehauen: "Ich mag deine Stimmfarbe, du hast dir den perfekten Song ausgesucht."
Während die Österreicherin den 34-Jährigen in ihr Team holt, wollte Rea ihn nicht. Aber macht ja nichts. Sven ist weiter!
Ich will zum ESC: Marie (23) aus München
"Ich möchte für Deutschland den Sieg holen", gibt sich die "Kiara" aus der TikTok-Serie "iam.justmyself" selbstbewusst - so wie noch niemand vor ihr bei "Ich will zum ESC!".
Nach ihrer Darbietung von "Irgendwas bleibt" von Silbermond gibt's zwar Applaus von den Coaches, obwohl sich Rea "ein bisschen mehr Kraft gewünscht" hätte. Auch Conchita findet, dass es im Gegensatz zur Ausstrahlung noch an Gesang mangelt. Marie ist leider raus.
Ich will zum ESC: Béranger (32) aus Berlin
Der gebürtige Franzose ist Straßenmusiker, lebt seit zwölf Jahren in Berlin. Mit seinem Heartbreak-Song "Wild Drift" überzeugt er vor allem Rea, für den der Song "so intense wie ein Pferderennen" war.
Conchita ist nicht ganz so into, weshalb Béranger ins Team Rea geht.
Ich will zum ESC: Lyn (38) aus Günzburg
Die selbsternannte "Do it yourself"-Künstlerin Lyn hat sich "Calm After The Storm" von The Common Linnets ausgesucht. Und damit den Song, der bei Conchitas ESC-Sieg 2014 Zweiter wurde.
"Du würdest nicht mit einer Nummer fahren, der vom Gesang ablenkt. Ich finde, dass Gesang dein Fokus wäre. Und da sehe ich ein bisschen ein Problem", analysiert Conchita. Und Rea bekommt von der 38-Jährigen ehrliche Zustimmung, weil sie zu "verkopft" war und ihr Können nicht rausgelassen hat.
Für ein Ja reicht es für sie nicht.
Ich will zum ESC: Florian (28) aus Künzelsau
Der für ein Praxissemester aktuell in Hamburg lebende Musikmanagement-Student hat sich "What Was I Made For" von Billie Eilish ausgesucht.
Rea ist aus dem Häuschen: "Wow, amazing! Du hast mich sofort mit dieser ehrlichen Stimme erwischt, die Töne saßen genial." Da ist es fast Nebensache, dass Conchita ihr Plastik-Herz nicht gezückt hat.
Florian ist weiter!
Ich will zum ESC: Nach dem Vocal-Coaching fliegen die ersten
Mit jeweils fünf Talenten geht es für Conchita und Rea am nächsten Tag mit dem Vocal-Coaching weiter. Am Ende des Tages wird performt und jeweils ein Talent pro Team muss gehen. Wen es trifft, sehen die Zuschauer in der 4. Folge.
Streaming-Tipp: Die ersten drei Folgen von "Ich will zum ESC!" sind ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar. Folge 4 gibt's am 30. Januar, Folge 5 am 1. Februar. Das Finale mit nur noch vier verbliebenen Talenten gibt's am 8. Februar (22 Uhr) im NDR-Fernsehen und der Mediathek.
Titelfoto: NDR/André Kowalski