ESC-Vorentscheid manipuliert? Brisantes Statement von Ikke Hüftgold
Limburg an der Lahn - Das Ergebnis des deutschen ESC-Vorentscheids bestimmte die Hamburger Dark-Rock-Band "Lord of the Lost" zum Sieger und damit zum deutschen Vertreter beim "Eurovision Song Contest" in diesem Jahr. Doch ein Statement des Partyschlager-Sängers Ikke Hüftgold (46) stellt einen bösen Verdacht in den Raum: Wurde der Vorentscheid vom Veranstalter, dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), manipuliert?
Ikke Hüftgold alias Matthias Distel aus dem westhessischen Limburg an der Lahn - der beim ESC-Vorentscheid ebenfalls antrat und nach offiziellem Ergebnis den zweiten Platz belegte - veröffentlichte am gestrigen Samstag einen längeren Text in Form eines Instagram-Eintrags.
Das erste Bild zeigt den Titel: "Statement zum ESC. Ikke Hüftgold vs. NDR" ist dort zu lesen.
Es folgen acht weitere Kacheln, in denen der 46-jährige Sänger ("Dicke Titten Kartoffelsalat") seine Sicht der Dinge schriftlich darlegt - und die hat es in sich.
Zunächst stellt der Schlagersänger darin fest, dass es ihm mit seinem Statement nicht darum gehe, nachträglich zum Gewinner des Vorentscheides erklärt zu werden.
Die offiziellen Sieger, die Band "Lord of the Lost", bezeichnet er dabei als "geschätzte Musikerkollegen". Schon unmittelbar nach dem Vorentscheid hatte der 46-Jährige den Rockmusikern aus Hamburg herzlich zu ihrem Sieg gratuliert.
Ikke Hüftgold betont mehrfach in seinem Text, dass er eigentlich nicht vorhatte, mit seinen Verdächtigungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Abfällige Äußerungen des langjährigen ESC-Kommentators Peter Urban (75) über den 46-Jährigen und das Partyschlager-Genre hätten ihn jedoch dazu gebracht, sein Statement zu verfassen und zu veröffentlichen.
Ebenfalls betont der Schlagersänger am Beginn des Textes: "Alle Aussagen, die ich nachfolgend treffe und die Hinweise Dritter kann ich natürlich belegen. Die Namen dieser Hinweisgeber werde ich nicht öffentlich nennen."
Ikke Hüftgold spricht von Rechenfehlern in den Voting-Zahlen des ESC-Vorentscheids
Insider aus dem NDR-Umfeld und der Musikindustrie seien an ihn herangetreten und hätten ihn auf Ungereimtheiten beim diesjährigen ESC-Vorentscheid hingewiesen.
In der Folge habe sich Ikke Hüftgold die bislang unveröffentlichten absoluten Voting-Zahlen vom NDR aushändigen lassen. Ihm waren Zweifel an dem Ergebnis des Wettbewerbs gekommen, auch weil er im Vergleich zu allen anderen Teilnehmern des Vorentscheids über eine deutlich größere Fangemeinde verfüge.
In diesen Zahlen, die er angeblich nicht veröffentlichen darf, will der Partyschlager-Sänger Rechenfehler entdeckt haben. Dazu heißt es wörtlich in dem Text: "Ein Computerprogramm, welches Addition nicht beherrscht? Oder eine Verkettung von Rechenfehlern durch händische Manipulation?"
Er habe sich diesbezüglich mit Fragen an den NDR gewandt, jedoch keine Antworten erhalten.
Ikke Hüftgold vermutet, dass die Entscheidung gegen ihn "von 'ganz oben' getroffen wurde"
Wie Ikke Hüftgold weiter schildert, sei ihm nach seiner Bewerbung um eine Teilnahme beim ESC-Vorentscheid zunächst aus dem NDR heraus mündlich zugesichert worden, dass er für das Teilnehmerfeld gesetzt sei.
Später habe der Norddeutsche Rundfunk dies jedoch widerrufen und ihm stattdessen angeboten, an einem TikTok-Voting teilzunehmen, um in den Vorentscheid zu gelangen - der 46-Jährige und seine Band gewannen dieses deutlich.
"Wer vom Sender plötzlich gegen meine Teilnahme war, wurde mir leider nicht verraten. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Entscheidung von 'ganz oben' getroffen wurde", ist im Text des 46-Jährigen zu lesen.
Auch ein Online-Voting im Vorfeld des Vorentscheids werfe Fragen auf. "Denn sowohl Mitarbeiter der Produktionsfirma als auch ein Insider des NDR hatten Informationen über den aktuellen Stand des Votings und sprachen von 'einem meilenweiten Abstand' und einem 'Spaziergang' für Ikke Hüftgold", ist in dem Statement des Schlagersängers zu diesem Punkt zu lesen.
Zwar formuliert der 46-Jährige an keiner Stelle konkret den Vorwurf, der NDR habe das Ergebnis des deutschen Vorentscheids zum "Eurovision Song Contest" 2023 manipuliert, seine diesbezüglichen Verdächtigungen gehen jedoch eindeutig in diese Richtung.
Auf dem Presseportal des Norddeutschen Rundfunks gibt es bislang keine Reaktion zu den Vorwürfen.
Mit seinem "Lied mit gutem Text" trat Ikke Hüftgold beim deutschen ESC-Vorentscheid an
Der 67. Eurovision Song Contest soll vom 9. Mai 2023 bis zum 13. Mai 2023 im britischen Liverpool stattfinden. Ursprünglich war die Ukraine als gastgebendes Land vorgesehen, aufgrund des dortigen Krieges gegen die Invasion Russlands wurde der ESC jedoch verlegt.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa