"Lord of the Lost machen ihrem Namen alle Ehre" - oder ist ESC-Ergebnis ein musikalischer Skandal?

Liverpool - Das war wieder eine Eurovision-Nacht zum Vergessen für Deutschland! Lord of the Lost landeten auf dem letzten Platz. Im Netz ist der Spott vorprogrammiert, doch nicht jeder sieht nur Schlechtes an dem Auftritt.

Das Publikum feierte zu Lord of the Lost. Doch die Jury konnte dem deutschen ESC-Beitrag nicht viel abgewinnen.
Das Publikum feierte zu Lord of the Lost. Doch die Jury konnte dem deutschen ESC-Beitrag nicht viel abgewinnen.  © dpa/Peter Kneffel

Loreen (39) aus Schweden gewinnt, Deutschland wird mal wieder Schlusslicht: Viele Internet-Nutzer hat das offenbar nicht überrascht, wie etwa ihre Reaktionen auf Twitter zeigen. Doch manch einer konnte dem Auftritt der Rocker auch etwas Positives abgewinnen und sah Deutschland zumindest theoretisch in den Top Ten landen.

Für viele Twitter-User gehört aufgrund des bitteren Ergebnisses ein Wortspiel mit dem Namen der Band zum Pflichtprogramm am heutigen Sonntag: Lord of the Lost (dt. Anführer der Verlorenen) passe ganz gut, heißt es mehrfach bei dem Kurznachrichtendienst. Die Band aus Hamburg hätte "ihrem Namen alle Ehre gemacht".

Doch die Plattform teilt sich hierzulande in zwei Lager: Im Gegensatz zur Häme stehen wohlwollende Äußerungen vieler Deutscher Twitter-Nutzer. "Unverdient", schreibt beispielsweise einer, der die ESC-Entscheidung "überhaupt nicht" verstehe.

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Ein anderer unterstellt der Jury mangelndes Verständnis des "guten Gesangs": "Lord of the Lost verdient Top 10", schreibt er weiter.

Enttäuschte Gesichter bei Lord of the Lost während der Abstimmung.
Enttäuschte Gesichter bei Lord of the Lost während der Abstimmung.  © dpa/Peter Kneffel

Ein weiterer Netz-Nutzer meint, dass Lord of the Lost nicht mainstreamtauglich sei.

Hingegen bezeichnet eine Portugiesin das schlechte Abschneiden Deutschlands als "musikalischen Skandal": "Ausnahmsweise schickt das Land etwas anderes als billige Popsongs und Europa macht sie trotzdem schmutzig. Zumindest bleiben sich Lord of the Lost treu und haben eine großartige Leistung abgeliefert", befindet sie.

ESC 2023: So reagiert das Netz auf "Lord of the Lost"

Ist die NDR-Vorauswahl Schuld am ESC-Abschneiden?

Manche Unser unterstellen auch, dass das Finden des deutschen Acts für den ESC schon das Problem sei.

Solange der NDR dafür verantwortlich ist, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Auftritt floppt. Unter Stefan Raab (56) hätte es das nicht gegeben, sind sich die ESC-Fans sicher.

Ob man den TV-Show-Experten im kommenden Jahr wieder ins Boot holt, darf aber bezweifelt werden. Genauso auch, ob er überhaupt noch mal am Vorentscheid mitwirken will.

Titelfoto: Montage: dpa/Peter Kneffel (2)

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