Diese drei Nordlichter wollen zum ESC: Können sie die Jury überzeugen?
Hamburg - Für den anstehenden Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö (Schweden) sucht Deutschland noch nach dem geeigneten Kandidaten. Das neue NDR-Format "Ich will zum ESC!" soll dabei helfen.
Nur einer von insgesamt 15 Acts kann am Ende die Show gewinnen und sich ein Ticket zum Vorentscheid nach Berlin sichern. Wer das sein wird, entscheidet das Publikum in der letzten Folge per Voting.
Unter den Anwärtern auf das Ticket in die Hauptstadt tummeln sich auch Super-ESC-Fan Anne (27) und Jamina (19) aus Hamburg sowie die Show-erfahrene 57-jährige Esther aus Delmenhorst.
"Der ESC ist der Mittelpunkt in meinem Leben, schon seitdem ich denken kann, wird der ESC wie Weihnachten in unserer Familie zelebriert", erklärte Anne TAG24 ihre Beweggründe für die Teilnahme an dem neuen NDR-Format im Interview.
Anne ist überzeugt: "Als lebende ESC-Enzyklopädie bin ich die perfekte Analytikerin, um einen erfolgreichen Beitrag auf die Bühne zu bringen. Ich weiß, was genau das ESC-Publikum berührt und anspricht, da ich schon immer ein Teil davon war."
Coversongs sollen die Jury begeistern
Für die erste Runde hat sich die 27-Jährige einen Titel ihrer Lieblingsband Queen ausgesucht: "Don't Stop Me Now". "Der Titel passt genau zu meinem ESC-Weg. Ich lasse mich jetzt nicht aufhalten und ich habe vor der Jury eine verdammt gute Zeit."
Von Conchita ist Anne selbst ein großer Fan. "Ich bewundere Conchita so sehr, dass ich mich konzentrieren musste, nicht in Ohnmacht zu fallen", erinnerte sie sich im Interview.
Esther steht für "Women Empowerment" ein, wie sie TAG24 erklärte. "Der ESC besteht ja nicht nur aus dem einen Auftritt, sondern vielen Interviews und Shows, die im Vorfeld stattfinden. Deutschland sollte den Mut haben, auch den Ü50-Frauen die große ESC-Bühne zu geben."
Es sei Zeit für Veränderungen und sie wolle zeigen, dass Frauen mit über 50 noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Schafft es Deutschland dieses Jahr auf die vorderen Ränge?
Seit 30 Jahren stehe sie nun schon erfolgreich als Sängerin und Entertainerin in der Öffentlichkeit, so Esther. "Ich bin einzig, aber niemals artig! Extra, aber niemals ordinär!"
Mit dem Song "Slave to the Rhythm" will sie die Jury in der ersten Runde begeistern. "Der Song wurde ursprünglich von dem Engländer Simon Darlow komponiert, mit ihm stehe ich aktuell in persönlichem Kontakt und wir arbeiten derzeit an einem neuen Song. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Es wird dieses Jahr noch einiges von mir zu hören sein."
Die größte Herausforderung für die erfahrene Musikerin? "Wenn man 30 Jahre selbst als Profi auf der Bühne steht, ist es schon etwas strange, plötzlich in einer Challenge zu sein und von deinen Kollegen beurteilt zu werden, eigentlich sind solche Casting-Situationen als gestandene Künstlerin suboptimal für mich."
Anders als Esther kann die engagierte Jamina (19) - sie setzte sich in der Vergangenheit unter anderem für die Klimaaktivisten von "Fridays for Future" ein - auf kein so reichhaltiges Portfolio zurückschauen. Die 19-Jährige wurde durch die Social-Media-Plattform TikTok auf das Format aufmerksam und habe sich aus Spaß beworben, verriet sie im Interview.
Was die 19-Jährige für den Songcontest qualifiziert? "Ich glaube, mich qualifiziert nichts Besonderes, jeder Mensch ist toll, ich denke, ich bin einfach eine Person, die sehr viel lacht, und ich kriege meistens die Rückmeldung, dass ich Wärme ausstrahle."
Ob das für die Jury und den Sieg ausreichen wird? Das erfahrt Ihr ab Donnerstag, dem 25. Januar, in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: NDR/André Kowalski